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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 173

1917 - Leipzig : Freytag
Poebene^ 173 Freilich ihre einstige Stellung unter den Ländern Europas wird die Apenninen-halbinsel nicht wieder erreichen: denn das Mittelmeer ist nicht mehr wie ehedem der Schauplatz der Weltgeschichte, nicht mehr die Hauptverkehrsstraße des Welthandels. Bewohner. Als Italien in die Geschichte eintrat, war es bereits von mehreren Volksstämmen § 132. bewohnt; im Süden fanden sich griechische Kolonisten, im Norden Ge' in der Poebene Gallier, in der Mitte das Volk der Italiker. Unter der schlchte‘ Führung der Römer wurden die verschiedenen Völker schon zwei Jahrhunderte v. Chr. vereinigt und damit die Grundlage für das spätere römische Weltreich geschaffen. Nach der Auflösung dieses Reiches drangen über die Ostalpen hinweg germanische Stämme, zuletzt die deutschen Langobarden, in die Poebene ein und besetzten das ganze nördliche Italien. Auch der Süden der Halbinsel erhielt eine fremde Einwanderung, die A r a b e r, die auf Sizilien längere Zeit die Herren blieben. Seit dem Beginne des Mittelalters zerfiel das Land in mehrere Einzelstaaten; die Päpste gründeten den Kirchenstaat, Normannen das Königreich Neapel, die Poebene kam mehrmals unter fremde Herrschaft. Aber auch in dieser Zeit blieb die günstige Handelslage der Halbinsel nicht ohne Wirkung. Die Italiener wurden die ersten Seefahrer der Welt und die Republiken Venedig und Genua beherrschten den Welthandel. Eine neue Zeit des Aufblühens beginnt mit der Wiedervereinigung der einzelnen Staaten zu dem heutigen Königreich Italien, zu der das Königreich Sardinien 1859 den Anstoß gab und die 1870 mit der Besetzung des Kirchenstaates vollendet wurde. Nur die Insel Korsika und die kleinen Staaten Monaco an der liguriscken Küste und San Marino am Ostabhange der Apenninen schlossen sich dem neuen Reiche nicht an. Dieses erwarb vor kurzem in Afrika am Roten Meere und an der Somalküste auch Kolonialbesitz. Die heutigen Bewohner sind als die Nachkommen der Italiker und der voll-ständig romanisierten Etrusker und keltischen und deutschen Einwanderer zu wohner* betrachten. Sie reden sämtlich eine Sprache, die in mehrere Mundarten zerfällt, von denen die toskanische die Schriftsprache geworden ist. Auch das religiöse Bekenntnis eint die Bewohner; sie gehören nahezu sämtlich der römisch-katholischen Kirche an. Diese Italiener bewohnen ihr Land in einer Form, wie wir sie in Europa kaum Sied" wiederfinden. Dörfer und kleinere Siedlungen sind dort fast unbekannt, die lungen-Menschen drangen sich stets zu mehreren Tausenden in Städten zusammen. Die Erklärung hierfür gibt uns zum Teil die Geschichte. Die endlosen Kriege zwangen die Menschen, sich zur gemeinsamen Abwehr zusammenzuschließen. Viele der größeren Städte liegen daher auch an einer natürlich befestigten Stelle. Poebene. Bodengestalt, Klima und Pflanzen. Zwischen Alpen und Apenninen dehnt sich eine weite Ebene aus, die von § 133. dem Stromsysteme des P o eingenommen wird. Sie ist ein trogförmiges Becken Poebene> aus dem nur einzelne Bergzüge hervorragen, mit einer allmählichen Senkung zum Adriatischen Meere, dem der Po zufließt. Jtm Westen und Norden steigen die Alp en steil aus dieser Ebene auf. Es A|Pen-ge luien nur die südlichsten Ketten Italien an. Von den Westalpen ist es die Zone
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