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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 229

1917 - Leipzig : Freytag
Sudan. — Die deutschen Kolonien Togo und Kamerun. 229 Die deutschen Kolonien Togo und Kamerun. Togo. Die kleinste und auch wirtschaftlich unbedeutendste deutsche Kolonie in § 190. Afrika ist Togo; sie reicht nur in einem schmalen Streifen von 50 km Länge an die Küste. Diese ist wegen starker Brandung vom Meere aus schwer zugänglich. Die Küste selbst ist flach und sandig. Lange Nehrungen schneiden eine Reihe von Lagunen ab. An einer solchen liegt T o g o; sie ist durch eine schmale Öffnung bei A n e c h o mit dem Meere verbunden. An die sandige Küstenniederung schließt sich eine nach Norden allmählich ansteigende Ebene an, die von einem fruchtbaren roten Lehmboden, dem Laterit, bedeckt wird. Aus ihr steigt im Westen ein meist aus Gneis und Granit bestehendes Gebirge auf, das in nordsüdlicher Richtung das Hinterland durchzieht. Nordwestlich davon breitet sich eine weite Hochfläche aus, die zum Volta entwässert wird. Das Gebiet wird ziemlich dicht von friedlichen, bildungsfähigen Sudan- Be-negern bewohnt, die in der fruchtbaren Ebene Ackerbau, in dem inneren Gebirgs- wohner-lande und auf der Hochfläche auch Viehzucht treiben. Sie besitzen verschiedene technische Fertigkeiten; so üben sie Wollweberei und Töpferei und bearbeiten das Eisen. Auf ihren Feldern bauen sie Getreide, Maniok, das eine mehlreicbe Wurzelknolle liefert, Baumwolle und Erdnüsse. Die natürliche Vegetation zeigt meist das Bild der Savanne, Grasfluren, Pflanzen, mit einzelnen Baum- und Buschwerkbeständen. Nur die Gebirge sind waldreich. An den Küsten finden wir Ölpalme und Kokospalme, auf der trockenen und heißen Hochfläche den Baobab. An Wild ist das Togogebiet arm. Tiere' Die Entwicklung der Kolonie schreitet nur langsam vorwärts. Es fehlt an der unerläßlichen Vorbedingung, an guten Verkehrswegen von der Küste nach dem Wirt_ Innern. Die Handelswaren müssen hier sämtlich auf den Köpfen der Neger zum voj^au-Meere getragen werden. Der einzige für Dampfer befahrbare Fluß, Volta, be- nisse. rührt logo nur an der Grenze und liegt außerdem mit seinem Unterlaufe im englischen Gebiete. Durch den geplanten Bäu einer Bahn nach dem Innern wird diesem Übelstand etwas abgeholfen werden. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind Palmöl und Palmkerne, wogegen Baumwollwaren und Schießwaffen eingeführt werden. In neuerer Zeit ist mit Erfolg Baumwolle angepflanzt worden. Der Hauptort ist Lome, Sitz des Gouverneurs, zugleich der Ausgangspunkt für die Bahn. An der Küste liegt außerdem A n e c h o und im Innern ist Kete-Kratschi am Volta der wichtigste Handelsplatz. Kamerun. Die deutsche Kolonie Kamerun, benannt nach der vielverzweigten Bucht, s die in der Mitte der deutschen Küste die natürliche Eingangspforte zu unserer Begren-Besitzung bildet, kommt an Größe fast dem Deutschen Reiche gleich. Sie erstreckt zun^' sich im Süden bis ungefähr 2° n. Br. und reicht östlich bis zum Meridiane von Görlitz. Im Norden zieht ein schmaler Streifen bis zum Tsadsee hin, von dessen Südspitze aus die Grenze in westsüdwestlicher Richtung nach der Guineaküste verläuft, die sie unter 8^/2° ö. L. erreicht. Das Gebiet gehört bereits dem mittelafrikanischen Hochlande an, das bis Boden-na le an die Küste herantritt. In zahlreichen Stromschnellen stürzen daher die sesta^' F üsse aus dem Innern zum Meere hinab. Die größten sind M b a m oder S ä n a g a wfses'er. und Nyong, die aber beide für die Schiffahrt untauglich sind. Aus dem flacheren
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