Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 32

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. Bonifatius. Auch Bonifatius begann seine Missionsthätigkeit in Friesland, predigte aber dann vornehmlich in Thüringen und Hessen, wo er 756. die heilige Eiche zu Geismar fällte; seinen Tod fand er 755 bei Dokkum in Friesland; er ist in Fulda begraben. Seine Bedeutung besteht zunächst darin, daß er durch die Macht seiner Predigt und seiner Persönlichkeit außerordentlich reichemissio.nserfolge hatte. Sodann hat er die fränkische Kirche von neuem organisiert; in Bayern grenzte er die Bistümer Passau, Negensburg, Salzburg und Freising gegen einander ab; nördlich der Donau gründete er Eichstätt und Würzburg; er selbst hatte als Erzbischof seinen Sitz zu Mainz. (.Dazu traten die Klostergründungen zu Amöneburg und Fulda in Hessen, Ohrdruf in Thüringen. Mit großer Thatkraft trat Bonifatius für eine Besserung der Kirchenzucht ein. Endlich aber ist er es gewesen, der, um ein Herabsinken der fränkischen Kirche in die bisherige Verwilderung zu verhindern, sie der Autorität des Papstes — er war dreimal in Rom — unterstellt und der allgemeinen Kirche eingeordnet hat. Mit dem Christentum wurde das Mönchswesen in Deutsch-Mönchs- land heimisch. Bonifatius führte überall die Benediktinerregel uccn' durch. Die Klostergebäude zerfielen, von der Kirche abgesehen, in zwei Gruppen: die von Mauern eingeschlossene Klausur umfaßte die Mönchszellen, den Schlafsaal und den Speisesaal (refectormm), die Bibliothek und die innere Schule (für die zukünftigen Geistlichen); außerhalb der Klausur lagen die Abtswohnung, die äußere Schule (für weltliche Schüler), Gasthäuser und Wohnungen unfreier Leute, besonders der Klosterhandwerker. Viele Klöster waren lange Zeit segenspendende Mittelpunkte der Kultur, Stätten eines gottgeweihten, frommen, friedlichen Lebens, Stätten des Unterrichts und der wissenschaftlichen Arbeit, wo die Werke des Altertums aufbewahrt und abgeschrieben wurden, Stätten der Kunst, ebenso der Malerei wie der Baukunst und Bildnerei, endlich auch Stätten tüchtiger und geregelter wirtschaftlicher Thätigceit, wo man den Ackerbau pflegte, Wälder rodete, Sümpfe austrocknete, Wein und Obst anbaute. Karl der Grosze. Die Reichsgründung. Karl Der Schöpfer und Organisator eines germanisch-romanischen, 768-r8i4! theokratisch gedachten Universalreichs, der thatkräftige Förderer einer germanisch-romanischen Kultur, eine Persönlichkeit, die für den Staatsgedanken wie für die Kulturbewegung der nächsten Jahrhunderte eine bestimmende Bedeutung hat, ist Karl der Große. Er regierte an-77i. fangs zusammen mit seinem Bruder Karlmann, nach dessen Tode unter Verdrängung seiner unmündigen Söhne allein.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer