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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 74

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
74 Die deutsche Kaiserzeit 919—1250, iqtdnifcsc 6ründeten ein lateinisches Kaisertum, das dem Grafen Balduin Kaisertum, von Flandern übertragen wurde; ihm trat ein Königreich Thessa-lonich, ein Herzogtum Athen, ein Fürstentum Achaja und viele Grafschaften und Baronien abendländischer Ritter auf klassischem Boden zur Seite, während die Venetianer weite Festlandstrecken und Inseln, drei Achtel des Reiches, besetzten. Das lateinische Kaisertum bestand bis 1261, wo es von den Griechen gestürzt wurde; aber die Reste der lateinischen Herrschaft im Orient sind erst von den Osmanen vernichtet worden. Kinder- (Ejn Ausfluß der starken religiösen Erregung der Zeit war reuzzug. au(^ j)er Kinderkreuzzug, der von einem südfranzösischen Hirtenknaben angeführt wurde und schon in Marseille und anderen Häfen damit endete, daß zahllose Kinder umkamen oder in die Hand von Sklavenhändlern fielen. Wie Innocenz Tii. die allmählich erlöschende Kreuzzugsbegeisterung von neuem zu entfachen suchte, so war er auch bestrebt, die sich in manchen Kreisen regenden Zweifel an der Wahrheit der kirchlichen Lehre mit Feuer und Schwert auszurotten. Er ist der Be-Jnquisition. gründer der Inquisition zur Vernichtung der Ketzer (Katharer, Albigenser- d. h. die Reinen). Er hat den furchtbaren Albigenserkrieg ins ncs' Leben gerufen, einen Kreuzzug gegen die nach der Stadt Albi benannten Albigenser und die von dem Lyoner Kaufmann Petrus Waldus begründeten Waldenser, welche beide ein apostolisch reines, in Armut und strenger Askese geführtes Leben anstrebten. Zwanzig Jahre lang hat dieser Krieg Südfrankreich verheert; eines seiner Ergebnisse war eine bedeutende Machterweiterung der französischen Krone. Unter Innocenz sind auch, jedoch ohne seine Veranlassung, die beiden Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner entstanden und von seinem Nachfolger Honorius Iii. bestätigt worden. Franziskaner. Franz von Assisi (in Umbrien), eine der liebenswertesten Gestalten des Mittelalters, war ein Kaufmannssohn; nach einer leichtsinnigen Jugend verzichtete er auf Hab und Gut, widmete sich der Kranken-und Armenpflege und stiftete einen Orden (fratres minores, Mino-riten), dessen Regel deshalb viel strenger war als die der übrigen Orden, weil der Verzicht auf irdischen Besitz nicht nur dem einzelnen Mönch, sondern dem Orden selbst vorgeschrieben wurde. In Dominikaner, derselben Zeit stiftete der Spanier Dominikus den Dominikanerorden, der ebenfalls das Gelübde der Armut streng durchführte und seine Hauptaufgabe in der volkstümlichen Predigt (daher fratres praedicatores, Predigermönche) und in der Bekämpfung der Ketzerei fand, weshalb er später besonders in der Inquisition thätig war. Augustiner. Beiden Orden trat bald der der Augustiner er emiten zur Seite, in dem später Luther den Frieden der Seele suchte. Die Bedeu-
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