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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 160

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
160 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. Rudolf Ii. 1576-1612. Ausdehnung des Prote-stantismus. Gegensätze innerhalb des Protestantismus. Der Katholizismus. Gegenreformation in Köln. über, auch nachdem Suleiman im Jahre 1566' vor dem von Zriny bis zum Tode verteidigten Szigeth gestorben war, das Versprechen des Tributs. Er hatte zu Lebzeiten seines Vaters eine starke Hinneigung zum Protestantismus zur Schau getragen; als Kaiser zeigte er sich wenigstens versöhnlich und duldsam. Sein Sohn Rudolf Ii., dem deutschen Leben dadurch entfremdet, daß er in Spanien erzogen war, war zwar streng katholisch, aber gewaltsamem Eingreifen abgeneigt, menschen- und thatenscheu, ein Liebhaber der Alchymie und Astrologie, ein kraftloser und untüchtiger Regent. § 147. Die Religionsparteien. So traf der um sich greifende Protestantismus anfangs auf wenig Hindernisse. Etwa neun Zehntel der Bevölkerung Deutschlands sollen damals vom alten Glauben abgefallen sein; von den Kurfürsten waren drei protestantisch, dazu viele weltliche Fürsten und die meisten Reichsstädte; und selbst in vielen katholischen Fürstentümern, zum Beispiel in den habsburgischen Landen hielten die Stände größtenteils zum neuen Glauben. Trotz des geistlichen Vorbehalts wurden eine große Menge von Bistümern und Klöstern, unter anderen sämtliche Bistümer rechts der Weser mit Ausnahme von Hildesheim, säkularisiert und von protestantischen Administratoren, meist Prinzen benachbarter Häuser, regiert. Aber diesem äußeren Wachstum entsprach nicht eine innere Kräftigung. Die Lutheraner und die in den Augsburger Religionsfrieden nicht aufgenommenen Calvinisten standen sich schroff gegenüber. Die neugegründete ernestinische Universität Jena wurde ein Hort des strengen Luthertums/Melanchthon, der 1560 starb, wurde seiner vermittelnden, versöhnlichen Richtung wegen des heimlichen Calvinismus beschuldigt; in Kursachsen wurde 1577 die streng lutherische forrnula concoj?diae aufgesetzt, die dann als allgemeines Bekenntnis der Lutheraner anerkannt wurde? Der religiöse Zwiespalt hinderte ein politisches Handinhandgehern die sächsischen Kurfürsten wahrten meist ein gutes Verhältnis zum Kaiser, während die calvinistische Pfalz an der Spitze der Opposition stand. Dem gegenüber schritt der Katholizismus zum Angriff. Voran ging die stille, aber unermüdliche Arbeit der Jesuiten; sie gründeten eine große Zahl von Niederlassungen,^urn Beispiel in Wien, Prag, München, Ingolstadt, Graz, Köln, Heiltgenstabjd Dann ging man zunächst in den geistlichen Fürstentümern daran, den Protestantismus zu verdrängen, protestantische Lehrer und Geistliche durch katholische zu ersetzen und jesuitische Schulanstalten zu errichten. (Als Kurfürst Gebhard von Köln den Versuch machte sein Erzstift zu reformieren, wurde er im Jahre 1582 entsetzt und durch spanische und bayrische Truppen vertrieben; ebenso wurde 1598 in der
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