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1896 -
Leipzig
: Freytag
- Autor: Ule, Willi
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Europa.
lungen haben als Kurorte und Sommerfrischen einen großen Ruf erlangt,
namentlich das reizend gelegene Berchtesgaden, das auch große Holz-
fchnitzereien besitzt.
Die starken Festungen Ulm, Passau und Ingolstadt gemahnen
uns an die strategische Bedeutung der oberdeutschen Hochebene. Für kriegerische
Unternehmungen ist sie ebeufalls ein Durchzugsland, und mancher heiße
Kampf ist hier ansgefochten worden. Auf dem Lechfelde schlug Kaiser Otto I.
955 die Ungarn. Ingolstadt ist außerdem Eisenbahnknotenpunkt an einem
wichtigen Übergang über die Donau.
Polt- Au dem Alpenvorland haben von den deutschen Staaten das Königreich
Verhält- Württemberg und das Königreich Bayern mit den Kreisen Schwaben,
msse. Ober- und Niederbayern und der Oberpfalz sowie in kleinen Gebieten Baden
und das preußische Hoheuzolleru teil.
Das füdwestdtntsche Gtliirgsland.
§ 25. Nordwestlich vom Alpenvorland breitet sich das südwestdentsche Gebirgs-
Glie- land aus, das im Norden bis an das mitteldeutsche Gebirgslaud heran-
dcrung. Osten und Südosten durch die Höhen des deutschen Jura begrenzt
wird und im Westen bis zu dem französischen Bergland sich erstreckt. In
der Mitte desselben liegt die breite oberrheinische Tiesebene, zu
beiden Seiten begleitet von den Gebirgen Schwarz wald-Odenwald und
Wasgau-Haardt; an diese lagern sich nach Osten und Westen zwei
Stufenlandschaften an, das schwäbisch-sränkische Becken und die
Lothringer Ebene.
Ent- Steil steigen heute die Gebirgszüge zu beiden Seiten der oberrheinischen
stehung. (gßene Qu^ cvn geologischer Vergangenheit bildeten sie ein geschlossenes
Gebirgsland. Dann begann gleichzeitig mit dem Aufbau der Alpen der
Boden in Schollen zu zerreißen, die zum Teil längs der Spalten in die
Tiefe sanken. Dadurch entstand schließlich die oberrheinische Tiefebene als
ein Grabeneinbruch zwischen zwei stehen gebliebenen Horstgebirgen. Die
tiefe Senkung nahm lange Zeit ein See ein, der später durch Flußschotter
ausgefüllt wurde und durch den sich schließlich der Rhein einen Weg nach
Norden bahnte. An die gewaltigen Bewegungen der Erdrinde in Südwest-
deutschend gemahnen uns die zahlreichen Spuren vulkanischer Thätigkeit.
Mitten in der Rheinebene erhebt sich die vulkanische Kuppe des Kaiser-
stuh ls, und ebenso steigen am Rand des Jura aus den schroffen Kalkbergen
vielfach abgerundete Berge vulkanischen Gesteins auf.
Auch die Landschaften westlich und östlich von Wasgau und Schwarz-
Wald siud abgesunkene Schollen unserer Erdrinde. Sie senkten sich aber
nicht gleichmäßig, sondern staffelartig in mehreren Absätzen, wodurch diese
Gebiete als Stufenlaudschasteu erscheine«.