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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 56

1896 - Leipzig : Freytag
56 Europa. dann. Wir treten in das Weserbergland ein, wo an Stelle der Hoch- flächen niedrige, nach Nordwesten streichende Gebirgsketten das Land durch- ziehen, die meist dicht bewaldet sind und nur von dem vorgelagerten Ties- land aus als Gebirge erscheinen. Dieser nördlichste Ausläufer scheidet sich in zwei deutlich getrennte Züge. Der westliche beginnt mit dem Egge- gebirge und endet in dem langgestreckten, aus drei parallelen Höhenrücken bestehenden Teutoburger Walde. Im Osten erhebt sich dann, von dem westlichen Zuge zunächst durch die Weser geschieden, wieder der Richtung nach Nordwesten folgend, eine Kette von einzelnen Bergrücken: Hils und Süntel mit dem nordöstlich vorgelagerten Deister- und weiter Weser- und Wieheu-Gebirge. Die beiden letzten werden von der Weser in der berühmten Porta Westfalica durchbrochen, tuliffcr Die Weser mit ihrem westlichen Quellfluß, der Fulda, ist die Haupt- eutwässeruugsader des hessischen Berg- und Hügellands. Nur die Ed er und Diemel kommen aus dem Nachbargebiet; sie entspringen auf dem Rothaargebirge. Der östliche Quellfluß, die Werra, ist ein Kind Thüringens. Das nordwestliche Weserbergland wird durch die vom Teutoburger Wald herabfließeude Hase zur Ems entwässert, während die im Wiehengebirge entspringende Hunte wieder der Weser zufließt. Klima. cvn dein ganzen Gebiet herrscht ein ziemlich gleichmäßiges Klima, Bodcn- da höhere Gebirgszüge fehlen. Die niedrigen Hochflächen sind aber den lultur. nördlichen Winden so ausgesetzt, daß selbst in den wärmeren Thälern schon der Wem nicht mehr mit Erfolg angebaut werden kann. Der Boden ist jedoch meist fruchtbar und gestattet einen ergiebigen Ackerbau, zumal da es an Regen nicht mangelt. Die Höhen sind fast überall mit Wald bedeckt; besonders gilt das für das Weserbergland. Arm ist das Gebiet dagegen dustric an Mineralschätzen. Deshalb hat die Industrie nur in geringem Maße 4 hier platzgegriffen. Das Land ist nur düuu bevölkert; selbst der rege Verkehr, der hindurchzieht, vermochte keine Verdichtung der Bevölkerung zu bewirken, obwohl er sich auf zwei wichtigen Straßen bewegt. Die eine führt vom Tiefland die Weser auswärts, die audere von Thüringen nördlich der Rhön und des Vogelsberges zur Wetterau und in die oberrheinische ^ Tiefebene. §c^b~* An der Stelle, wo sich die Straßen aus Norddeutschland die Weser lungen. aufwärts und ans Thüringen und Süddeutschland Fulda und Werra abwärts treffen, liegt Kassel, die größte Stadt Hessens. Sie erfreut sich eines regen Handels und lebhafter Industrie. Die Umgebung, eine Erweiterung des Fuldathales, ist landschaftlich schön; an der Ostabdachung des Habichts- Wäldes steht das von herrlichem Park umgebene Schloß Wilhelmshöhe. Die Fulda aufwärts treffen wir Hersfeld und Fulda, von denen das letztere, noch heute Bischofsitz, als Wohnort des Bonifatius zum Ausgangs-
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