1896 -
Leipzig
: Freytag
- Autor: Ule, Willi
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die griechische Halbinsel.
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Von Konstantinopel führt eine der großen Verkehrsstraßen nach dem
Thale der Maritza. An diesem Fluß erblühte Adrianopel, einst die
Hauptstadt des Türkenreiches, heute der natürliche Mittelpunkt Thraciens,
des östlichen Teiles der türkischen Provinz Numelien. Den Westen dieser
Provinz nimmt Macedonien ein, das längs des Vardar ebenfalls von einer
wichtigen Straße durchschnitten wird. Am Endpunkt derselben eutstaud die
zweitgrößte Handelsstadt des Reiches, Saloniki mit vorwiegend jüdischer
Bevölkerung, der Haupthafen für den Verkehr mit Kleinasien.
Die Vardar- und die Maritzastraße vereinigen sich im forden im Thale Serbien,
der Morawa, durch welches sie abwärts zur Donau führen. Am Endpunkt
derselben liegt Belgrad, die Hauptstadt Serbiens. Es ist stark befestigt,
da es wegen feiner Lage am Eingang zur Balkanhalbiusel viel umstritten ist.
An der Maritza-Morawastraße liegen Philippopel, die Hauptstadt 58
des seit 1885 mit Bulgarien vereinigten Ostrumelieu, und Sofia nahe
dem Jsker, die Hanpftadt Bulgariens. Von beiden Orten führen Straßen
über den Balkan nach der fruchtbaren, kornreichen Donauebene hinüber.
Der Ausfuhrhafen dieses Gebietes ist Warna am schwarzen Meere.
Von dem Verkehr zwischen Asien und Europa ist der gebirgige Westen
der nördlichen Halbinsel völlig ausgeschlossen. Die hier gelegeueu Gebiete siud
daher nur dünn bevölkert und haben keine größeren Städte aufzuweisen.
Nur klein und dorsähulich ist Cetiuje, der Hauptort im Fürstentum
Montenegro, dem Laude der schwarzeu Berge, der Cernagora (tscherna- Monte-
gora). In der türkischen Provinz Albanien ist Skutari an einem See
in der Nähe der adriatischen Küste die einzige verkehrsreichere Stadt.
Die griechische Halbinsel.
Das illyrisch-griechische Gebirgssystem setzt sich bis zur äußersten § 144.
Südspitze der Balkanhalbinsel fort und bildet zugleich den Grundstock der 50000115
zahlreichen Juselu, welche hier Europa mit Asieu verbiudeu.
Mit dem Pindns betreten wir die schmale südliche Halbiusel, die anch
die griechische genannt wird. Sie ist von einer starkgegliederten Küste um-
geben und wird von zahlreichen Inseln umschwärmt. Inseln und Halb-
inseln sind die Ausläufer der Gebirgsketten, die Meereseinschnitte wasser-
erfüllte Thäler und Landeinbrüche. Den Pindus begleiten im Westen und
Osten parallele Gebirgszüge; die westlichen tauchen zum Teil nur als
Juselu aus dem Meere auf, ihnen gehören Korfn, Keph alonia und Inseln.
Zante an; die östlichen mit dem gegen 3000 m hohen Olymp um-
schließen die Ebeue von Thessalien und den Golf von Volo und
bilden die Insel Negroponte oder Enböa, sowie die Gruppe der
Kykladen. Unter 39° n. Br. ändert sich die Richtung der Hauptketten,