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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 370

1896 - Leipzig : Freytag
370 Die physikalischen Erscheinungen. ^ In die durch den Erdmagnetismus bestimmte Richtung stellt sich die Nadel an den verschiedenen Punkten der Erde mit ungleicher Geschwindigkeit ein. Es ist das eine Folge der sich ändernden Stärke oder Intensität der magnetischen Kraft. Ein Maß für dieselbe giebt die Dauer der Schwin- gnngen einer aus ihrer Ruhelage gebrachten Nadel. Orte gleicher Inten- sität verbindet man durch sogenannte Jsodynamen. §274. Die Erde wird auch von elektrischen Strömungen dnrchkreist. Wir ^t"t^ Tle^men unter anderen in den Telegraphenleitungen wahr. Vor allem aber ist die Atmosphäre stets mit Elektricität geladen. Diese kommt am mächtigsten bei den Gewittern zur Erscheinung, wo sich die verschiedenartigen Elektricitäten als Blitz ausgleichen. Deklination, Inklination und Intensität sind an ein und demselben Orte uicht beständig, sondern zeigen ununterbrochen kleine Veränderungen. Stö- Zuweilen aber erfahren sie auch plötzlich stärkere Störungen, sogenannte rungen. magnetische Ungewitter. Gleichzeitig treten dann in der Umgebung Polar- for magnetischen Pole wunderbare Lichterscheinnugeu, die Polarlichter, auf, deren tatsächliche Ursache noch immer ein Geheimnis ist. Sie fallen auch mit Störungen des elektrisch eu Zu st and es der Erde zusammen, sodaß man vermutet, daß Nordlicht und Südlicht durch elektrische Strömungen bewirkt werden, die zugleich auch die magnetischen Ungewitter hervorrufen, iijähr. Die Polarlichter wie die elektrischen und erdmagnetischen Störungen Penode. ^ zeitweise, in ihrem Auftreten zeigen sie eine periodische Zu- und Abnahme. Namentlich hat man für ganze Reihen von Jahren der- artige Schwankungen feststellen können. Es ergab sich bei der Prüfung des Beobachtungsmaterials eine Periode von etwa 11 Jahren, und diese sällt zeitlich mit der gleich langen Periode der Sonnensleckenhänfigkeit zusammen. Danach erweisen sich diese Erscheinungen gleichsam als kosmische, sie lehren uns einen engen, aber noch völlig rätselhaften Zusammenhang, der zwischen der Erde und den Himmelskörpern besteht. Das Lelieu auf der Erde. Hie Pflanzen und Tiere. z275. Die Erde wird von Pflanzen und Tieren bewohnt. Beide sind über alle Teile derselben verbreitet; eine Grenze tierischen und pflanzlichen Lebens scheint es nicht zu geben. Im eisigen Norden wie in den sonnendnrch- glühten Wüsten, auf den Gipfeln der höchsten Berge wie in den dunklen Höhlen des Bodens, in den Flüssen und Seeen wie in den Tiefen der Oceane, überall sind organische Wesen angetroffen worden.
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