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1896 -
Leipzig
: Freytag
- Autor: Ule, Willi
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Das Leben auf der Erde.
Insekten weite Flächen zu überschreiten. Den Pflanzen fehlt diese Fähig-
keit fast ganz, ihre Fortbewegung ist nur eine unwillkürliche. Diese führt
sie allerdings ebenfalls in weite Fernen. Die bewegte Luft, fließendes
Wasser und zahlreiche Tiere sind die häufigsten Träger pflanzlicher Keime.
Einfluß Am stärksten aber hat zweifellos der Mensch die Pslanzenbe-
Menschen.st ä n d e wie auch die F a n n e n der einzelnen Länder verändert. Europas
heutige Pflanzen haben zu einem großen Teile in Asien ihre Heimat.
Die neue Welt ist seit ihrer Entdeckung ebenso mit fremden Pflanzen
und Tieren bevölkert wie mit Menschen, und diese haben an vielen Orten
die einheimischen ganz verdrängt. Indes auch in der alten Welt hat sich
manche amerikanische Pflanze eingebürgert. In Australien, Tasmauieu
und Neuseeland ist das Pflanzenkleid in der kurzen Zeit eines Jahrhunderts
durch die Kolonisten vielfach völlig umgewandelt worden.
^ault Überall, wo der Meufch zu höherer Kultur sich erhob, namentlich, wo
schast. er zum Ackerbau überging, hat er auch au Ort und Stelle das nrfprüng-
liche organische Leben willkürlich und unwillkürlich verändert. Er hat
Wälder ausgerodet und das Kulturland geschaffen, er hat Haustiere
eingeführt und die wilden durch Jagd vernichtet. Die heutige Verbreituug
der Kulturpflanzen und Haustiere ist allein ein Werk des Menschen, der
sie von dem Heimatgebiet, das hauptsächlich in der alten Welt liegt, über
die ganze Erde verpflanzte.
Aie Abhängigkeit von der Wodengestatt und der geologischen
Entwicklung.
§279. Die Möglichkeit der künstlichen Umgestaltung von Flora Und Fauna
Ewfluß lehrt uns, daß die einzelnen Organismen keineswegs nur in den Gebieten
logischen bestehen können, in denen sie zur Zeit vorkommen. Ihre Verbreitnngs-
Verhält-bezirke deckeu sich also nicht mit den Regionen hinreichender Lebensbe-
mffe* dingungen. Die Ursache davon liegt in der geologischen Entwick-
lnng der Erde. Die Lebewelt eines Landes ist erst nach diesem selbst
Vcrbrei-geworden. Mit dem Aufbau des Bodens bildeten sich auch die Schranken,
schran- welche die Ausdehnung der Organismen behindern. Solche
ken. Schranken sind namentlich große Wasserflächen, ansgedehnte Wüsten und
hohe Gebirge. Wo daher durch Meere getreuute Länder in Flora und
Fauna gemeinsame Züge tragen, darf man auf einstigen Zusammenhang
schließen. Gleichzeitig ist aber auch wieder der Unterschied in den Organismen
ein Wegweiser für die Zeit der Lostrennnng. Auf den größeren Fest-
ländern vollzieht sich die Umwandlung der Bewohner schneller wie ans den
Inseln. Auf diesen erhalten sich noch die alten Formen wie z. B. in
Ausstralien, da sie durch das Wasser vor neuer Einwanderung geschützt
sind. Nordafrika und Südeuropa müssen erst in später Zeit getrennt sein;