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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 391

1896 - Leipzig : Freytag
Die Geschichte der geographischen Wissenschaft. 391 eingehende Schilderungen von Ländern und Völkern den praktischen Zwecken des Kaufmanns, des Feldherrn und besonders des Staatsmannes dienen. Sein Werk blieb lauge das wichtigste Lesebuch der Länderkunde und wurde auch im Mittelalter viel benutzt, während die mathematisch - physikalische Richtung des Altertums int System des Ptolemäus ihren Abschluß fand, das bis Copernicns seine Geltung behauptete. Die meisten Geographen des Altertnms und des Mittelalters sahen ihre Aufgabe allein in der Nennung vou Namen und Zahlen und in der beschreibenden Darstellung der Natur und der Völker. Selbst das Zeitalter der Entdeckungen, in dem die Kenntnis der Erde und ihrer Erscheinungen so gewaltig erweitert wurde, konnte doch keinen Umschwung in der wissen- schaftlichen Auffassung herbeiführen. Die Weltbeschreibnngen dieser Zeit waren nichts als Sammelwerke aller möglichen Merkwürdigkeiten, sie er- hoben sich niemals zu einer systematischen Bearbeitung der beobachteten Thatsachen. Erst das 17. Jahrhundert brachte in der „allgemeinen Geographie" des Bernhard Varen eine wissenschaftliche Erdbeschreibung, in der anch die ursächliche Verknüpfung der Einzelerscheinungen Beachtuug faud. Allein auch dieses Werk blieb ohne Nachfolger. Wieder kehrte man zur rein be- schreibenden Form zurück, vereinigte aber diese mit der Statistik, die bis ans den heutigen Tag noch die Geographie belastet. Das Erwachen der modernen Erdkunde ist an die Namen Alexander von Humboldt und Karl Ritter geknüpft. Beide Männer ergänzten einander; Hnmboldt gab die physikalische Erdbeschreibung, in der die Er- scheinungen in ihrem allgemeinen Zusammenhange aufgefaßt wnrdeu, und Ritter erkannte in dieser die Grundlage aller geschichtlichen Vorgänge. Aus der Vereinigung beider Richtungen entstand die heutige Geographie als die Wissenschaft vou der Wechselwirkung der Erscheinungen auf der Erde. Sie hat durch die großen Entdeckungen des letzten Jahrhunderts und durch deu Ausbau der gesamten Naturwissenschaft nene Belebung erfahren und ist anch für die sittliche Entwicklung der Menschheit ein hervorragend wichtiges Lehrfach geworden. Die heutige Erdkunde hat die Erscheinungen der Erdoberfläche zum Erd-»»d Gegenstand. Sie sucht diese zu erklären, die Beziehungen zwischen den- selben festzustellen und aus Gesetze zurückzuführen. Man gliedert sie in einen allgemeinen Teil, worin die Erdoberfläche in ihrer Gesamtheit be- trachtet wird, und einen besonderen Teil, den man auch Länderkunde nennt, da in ihm die einzelnen Erdräume, die Länder, behandelt werden. Unter Begriff einem Lande in geographischem Sinne versteht man einen durch gemeinsame Züge der Natur gekennzeichneten Teil unserer Erde. Ein solches Land ist keineswegs scharf umgrenzt, wie etwa die politischen Reiche, sondern verliert
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