1874 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Schacht, Theodor, Rohmeder, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Vorbegriffe und Planzeichnen.
solche Hochgebirge vor, so ist nach vorstehender Tabelle der senkrechte Abstand der Hori-
zontale ^ 100 Meter und die Höhendifferenz beider Punkte — 5 . 100 M. — 500 M.
Zur Anfertigung der Profile geben die Horizontalen des Grundrisses ein sehr ein-
saches und leicht auszuführendes Mittel au die Hand. Verlangt man z. B. das Profil
nach der Richtung Ab (Fig. 17 Taf. Ii.), so ziehe man eine Horizontale A'b' (Fig. 18)
und mache solche der Länge des Profils Ab gleich. In dem Endpunkte A errichtet man
hierauf die Senkrechte A'm von noch unbestimmter Länge und trägt auf solche, beim
Punkt A' beginnend, lanter gleiche Theile auf, deren Anzahl durch den höchsten Punkt
des Profils bestimmt ist. Diese aufgetragenen gleichen Theile richten sich nach dem
Maßstabe der Zeichuung und nach dem Gebirge, wobei man von der schon früher mit-
getheilteu Tabelle Gebrauch macht. Durch die auf der Liuie A'm aufgetragenen Theil-
pnnkte werden Parallelen zur Grundlinie A'b' geführt. Nunmehr nimmt man aus dem
Grundriß die Entfernungen 2, 3, 4 :c. und trägt solche auf die Horizontalen des Pro-
fils in Fig. 18 über, und endlich werden diese Punkte miteinander verbunden, wodurch
man das Profil selbst erhält. Nach demselben Verfahren ist das Profil C'd' in
Fig. 19 entworfen.
Aus den aufgetragenen Profilen lassen sich anch sogleich die mehr oder weniger
steilen Stelleu der Bergoberfläche nach der Richtung des Profils entnehmen.
Zur Ausarbeitung, d. h. Schrassirung eines in seinen Grundriß gelegten Berges
ist es sehr zweckdienlich, sich vorher die Böschungsscala Fig. 20 anzufertigen, welches
auf folgende Weise geschieht.
Zuerst zieht man die Linie Ab, errichtet in A die Senkrechte At und trägt auf
solche, mit Rücksicht auf Maßstab und Gebirgscharakter, die 9 gleichen Theile bis t auf.
Alsdaun wird in B der Winkel 5° angesetzt und die Linie Dm gezogen; bei m wird
ein Winkel von 10° angetragen und die Linie mn gezogen; es wird dieses Verfahren,
bei einer Zunahme des Winkels von 5°, so lange fortgesetzt, bis man auf deu Winkel
von 45° also bis t gekommen ist. Oberhalb dieser Ccmstruction wird das Rechteck wx
yz, dessen Breite übrigens ganz beliebig ist, construirt und auf solches die Eintheilung
mittels gestrichelter Linien übertragen. Die hiednrch erhaltene Eintheilung des Recht-
ecks wird hierauf nach Vorschrift des bereits mitgetheilten Mifchuugsverhältuifses und
der demselben entsprechenden Schrasfirnngeu ausgefüllt, wodurch die Böschungsscala
vollendet ist. Will man alsdann einen Berg ansschrasfiren, so nimmt man diese
Böschungsscala, vergleicht den Abstand je zwei zunächst liegender Horizontalen mit der
Böschungsscala und füllt deren Abstand mit einer Schraffirung ans, die der Böschnngs-
scala entspricht. Das Schrasfiren beginnt zunächst bei der Kuppe des Berges und geht,
nachdem die der Kuppe zunächst liegende Horizontale durchaus schraffirt ist, auf die fol-
gende über. Dieses Verfahren wird so lange wiederholt, bis der ganze Berg schraffirt
ist. Sämmtliche Schraffirstriche müssen auf den Horizontalen senkrecht stehen. Zur
Erleichterung dieser Arbeit kaun sich der Anfänger Bleilinien, von der Kuppe ausgehend,
durch den Grundriß des Berges legen, damit die Schraffirstriche ihre richtige Stellung
erhalten.
Figur 21 bis 24 sind mit Rücksicht auf die Bergscala Fig. 20 angefertigt und
können zu fernerer Hebung im Ausschraffiren dienen.