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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 34

1874 - Mainz : Kunze
34 Vorbegriffe und Planzeichnen. verschönert durch rieselnde Bäche und strömende Wasser. Vielfacher sind auch die Erzeugnisse eines solchen Bodens. Gebirgsländer sind reicher an Wab düngen und Steinarten; auch liefern sie Metalle und Kohlen, um sie zu schmelzen. Der dortige Bewohner athmet igesündere Luft, als der der Ebene, und fühlt sich desto rüstiger und stärker. Der Reisende merkt dies bald, wenn er einige Zeit in Berggegenden gewandert ist. Bald steigend, bald abwärts gehend, ermüdet der Fuß weniger, als in der gleichmäßigen Bewegung auf der Ebene. 500 oder mehr Meter über der niederen Fläche erhaben, fühlt er, daß seine Brust leichter athmet. Nach langem Steigen erquickt oft eine Rast von wenigen Minuten so sehr, daß man frisch und leicht weiter schreitet, und der Wechsel der Gegenstände, die weiteren Aus- sichten reizen und ergötzen immer mehr. So eilt die Zeit dem Bergreisen- den schnell und angenehm dahin, während sie dem Fußgänger auf der Ebene nur schleicht, und jede folgende Stunde sich zu immer größerer und nner- träglicherer Länge auszudehnen scheint. Unter der leichtern erfrischenden Bergluft ist nicht das Wehen des Windes gemeint; denn der Wind durchstreicht auch die Ebenen und stürmt oft in unabsehbaren Moor- und Haideslächen eben so heftig als auf Bergen. Vielmehr meinen wir damit die Eig enthümlichkeit der Luft im Gebirge, auch wenn sie ruhig und nicht so bewegt ist, daß man ihre Be- wegung Wind nennen kann. — Die Luft ist nicht sichtbar, man kann sie aber fühlen, sobald sie in Bewegung geräth. Sie ist also ein mehren- theils unsichtbarer, durchsichtiger und doch fühlbarer Körper, der sich über die ganze Erde hinbreitet. Sie ist überall, wo kein anderer Körper sich befindet. Sie dringt in alle Löcher und Höhlungen ein, und wenn sie auch so klein sind, daß wir sie nicht wahrnehmen können. Man schreibt ihr deshalb Flüssigkeit und Dehnbarkeit zu. Man drücke ein umgekehrtes Glas mit seiner Oeffnung auf und ins Waffer und drehe es dann im Wasser um; schnell wird die Luft in Blasen- form heraufsteigen. Daraus sieht man, daß die Luft leichter ist als das Wasser. Jedoch hat sie auch einige Schwere und drückt, wenn auch fast unmerklich, von oben herab. Die untere, dem Erdboden nähere Luft, wird offenbar von der oberen oder höheren Luft gedrückt; die untere ist deshalb dichter als die über ihr befindliche, und die Dichtigkeit der Luft nimmt mit der Entfernung vom Erdboden immer mehr ab. Daher kömmt es, daß auf mäßigen Bergen von 500 oder mehr Meter Höhe leichter zu athmen ist als in der Tiefe. Auf fehr hohen Bergen aber wird die Luft zu dünn und zwingt den Menschen zum schnellen heftigen Athmen, was der Lunge gefährlich ist. Rüstige Wanderer, die den höchsten Berg Euro.pas, den Montblanc oder Weißberg in Savoyen erkletterten, haben nicht lange j
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