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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 69

1874 - Mainz : Kunze
Das mittlere Deutschland. 69 Wasser vom Keilberg. Sie vereint sich im flacheren Lande mit der Frei- berger Mulde, die aus der Gegend des Kahlenbergs kommt und die Zschopau vom Fichtelberg aufnimmt; vereint heißen sie Mulde, die in die Elbe fließt. — Die Elster entspringt unweit Asch, nimmt in der Ebene die Pleiße auf und mündet in die Saale. Da die Abdachung des Gebirgs nach N. sich wohl 12 bis 18 Stunden erstreckt, eh sie in wellenförmiges Land übergeht, so unterscheidet man: das obere Gebirgsland mit den Bergstädten Joachimsthal (wo die ersten Thaler geprägt wurden), Johann-Georgenstadt (die 768 m. hoch liegt), Gottesgab, Altenberg, Schöneck (747 m.), Klingenthal u. a.; das Mittel- gebirg, worin die Bergstädte Schneeberg (465 m.), Annaberg (621 m.) u. a.; und das Untergeberg, worin z. B. Freiberg liegt, dessen See- höhe noch 399 m. ist. Einige Gegenden im Erzgebirg sind für die sächsischen Fürstenhäuser durch den Prinzenraub im Jahre 1455 denkwürdig geworden. Der Ritter Kunz von Kaufuugen glaubte sich von seinem Herrn, Friedrich dem Gütigen (Markgraf von Meissen und Kurfürst von Sachsen) schwer beleidigt und stieß heftige Drohungen aus. Er ward des Landes verwiesen und ging übers Gebirg nach Böhmen, kaufte dort das Schloß Eisenberg und sann auf Rache. Heimlich kommt er mit Verschwornen zurück und raubt aus dem Schlosse zu Altenburg Friedrichs Söhne Ernst und Albrecht. Den letzteren entführt Kunz gerade zum Erzgebirge aber mitten im Walde am Fürsteuberge befreit der wackere Köhler Schmidt den Prinzen und nimmt den riesig großen Kunz gefaugen. Als die andern Verschwornen dies hörten, ließen sie auch den Ernst los; sie hatten ihn unweit Hartenstein an der Mulde drei Tage laug in einer Höhle festgehalten, die noch jetzt Priuzenhöble heißt. Der Köhler ward belohnt, Ritter Kunz aber zu Freiberg enthauptet. Vom älteren Prinzen Ernst stammen die jetzigen sächsischen Herzoge, vom jüngeren Albrecht das jetzige sächsische Königshans. §♦ 4. Der Frankenwald. Wo das Fichtelgebirg zwischen Saale und Main unfern dem Ort Ge- frees sich absenkt, erheben sich bald wieder Höhen und ein breiter Rücken, der nordwestl. bis gegen die Werraquelle 9 Meilen weit fortzieht. Dies ist der Frankenwald, der vor Zeiten mit zum Thüringerwald gerechnet wurde, aber geognostisch und geographisch von demselben durchaus verschie- den ist. Die Wasser der nördlichen und östlichen Seite, wo der Abfall des Gebirgs am stärksten, fließen zur Saale; die von der andern Seite, z. B. die Rodach, in den Main. Die Gestalt des Gebirgs ist nur an wenig Stellen schroff oder kantig, nach den Hängen abgerundet, und die Kuppen erheben sich wenig über das 3—4 Meilen breite, gipfelarme, fichtenbewaldete Grauwackeuplateau von 584 m. Mittelhöhe. Der Kulm bei Lobenstem hat 737 m. (2270') und der Sieglitz daneben ungefähr gleiche Höhe;
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