Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 83

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Weser. 83 2) Rechts: der Solling, zwischen dessen ziemlich steilem Abhang und dem Reinhartswald sich die Weser bei Karlshafen durchdrängt, beginnt nördlich von Adelepsen und erhebt sich im Moosberge So. von Holz- minden bis zu 512 m.. Seine Forste überlagern eine Strecke von 9 Uumln. Einzelne Hügel-und Waldzüge zwischen Leine und Weser, wie Elvas, Vogler, Hils, Ith, Lauensteiner Berge u. s. w. machen die Verbindung mit dem Deister und links mit dem Süntel, welcher nur durch ein Seitenthal vom Deister getrennt ist und als eine Kette schön bewaldeter Berge unter dem Namen östliche Weserkette bis zur Weser zieht und mit dem 171m. hohen Jakobsberge an der Scharte endet. — Nur wenige Stunden davon ist die nördlichste Erhebung des norddeutschen Ge- birgsystems, die Reh burger Berge, 168 w., nahe dem flachgelegenen halbbesnmps-- ten Sleinhnder See. Auf den lichten Stellen des waldigen Süntel und der Weserberge gibts reizende Aussichten, besonders auf dem Großen Süntel, 446 ra., auf der Lüh den er Klippe, die 364 m. hoch ihre Wand gegen Rinteln schroff ab- senkt, ferner auf der 362 m. hohen Pasch enbnrg, deren unteren Vorsprung die Trümmer der Schauenburg zieren, und auf dem Hohenstein. Von diesen Standpunkten sieht man in das lachende Thal der von Ost nach West (von der Nähe Hamelns bis über Rinteln hinab) sich drehenden Weser, an deren linkem oder südl. Ufer bald wieder bebaute und bewaldete Höhen aufwärts ziehen. Das ganze Thal ist über 6 Stunden lang, an manchen Stellen über eine Stunde breit, wenn man den sanft ansteigenden Fuß der nördl. und südl. Berge nicht mitrechnet, denn sonst würde die Breite an 2 Stunden enthalten. „Schwerlich, sagt ein neuerer Reisender, gibt es im nördlichsten Deutschland eine schönere Gegend, wo kein Fuß breit unangebaut liegt, wo die reichen Aecker der Thalfläche und die trefflich gehaltenen For- sten des aufsteigenden Gebiets den reichen Boden und den Fleiß der umwohnenden Menschen beurkunden." Und grade dieses Thal ist es, dessen Hälfte am rechten Ufer in der deutschen Vorzeit den berühmten Namen Jdistavisns geführt hat. Das ganze mittlere Wesergebiet ist durch wichtige Vorfälle in der altdeutschen Geschichte merkwürdig geworden. Ehe die dortigen Volkschaften nebst vielen Nachbarn sich den Sachsen anschlössen und gemeinsam mit ihnen ein großes Volk ausmachten, hießen die, so ostwärts vom Teutoburger Wald bis zum Harzgebirg wohnten, Cherusker; die auf der Westseite Brukterer und Marser, und grenzten im Diemelgebiet an die Chatten. Diese tapferen Völker retteten Deutschland vom römischen Joch, und ihnen ist das heutige Dasein eines deutschen Volkes zu danken. Hermann der Cherusker leitete den Ausstand und vernichtete das römische Heer nnweit der Grotenbnrg im Jahre 9 nach Christi Geburt. 6 Jahre später suchten die Römer die erlittene Schmach zu rächen. Ihr Feldherr Germanikus siel mit Heeresmacht ins Land, hätte aber bald das gleiche Loos gehabt wie Varns. Nur durch Geschicklichkeit zog er sich glücklich aus dem Teutoburger Wald und rüstete Flotten am Rheinstroni, um an der Nordsee Zu landen. Von der Mündung der Ems zog er mit 100,000 Mann, ohne den ver- hängnisvollen Bergwald zu berühren, an die Weser und setzte in der Gegend von 6'
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer