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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 107

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Elbe. 107 Forstakademie und den Ruinen eines alten Bergschlosses, zum Erzgebirg hinauf. — Meissen, Geburtsstadt Hahnemanus, des Homöopathen, und der Dichterbrüder Elias und Adolf von Schlegel. Die Gebäude des Afranums, der berühmten Fürstenschule, die Lessing, Geliert, Nabener u. a- unter ihre Schüler zählt und worin 130 Alumnen fast ganz frei erhallen werden, liegen auf felsiger Höhe, und daneben das alte markgräfliche Bergschloß, worin jetzt die Porzellanfabrik. Im 17. Jahrhundert verstanden die Euro« päer die Verfertigung des Porzellans (vom portugiesischen xoreella, ein Schälchen; denn die Portugiesen brachten es zuerst uach Europa) noch nicht, und mußten es aus Japan und China thener kaufen. Da 'wcn'd es durch den Alchimist I. Fr. Bötticher um 1705 erfunden, und 1710 die erste Fabrik von ihm zu Meissen angelegt. Seitdem sind viele Porzellanfabriken errichtet, vorzüglich in Berlin, Wien und Paris: die meiß- nische behauptet aber stets einen vorzüglichen Rang. Die Kaolingruben von Aue (im Erzgebirg), die so vorzügliches Produkt lieferten, sind erschöpft; dafür wird jetzt die unweit Meissen gewonnene Seilitzer Erde verarbeitet. Das Zeichen der Meissner Porzellanwaaren sind die zwei gekreuzten sächsischen Kurschwerter, der Berliner ein Scepter, der von S^vres bei Paris ein kleiner Stern mit gradem Strich darunter. Unterhalb Meissen liegt die Festung Torgau, und weiter abwärts an der Elbe: Wittenberg, berühmt durch Luther und Melanchthon. Auf dem Markte sieht man die erzene Statue Luthers, und in der Schloßkirche die Bildnisse beider Männer, lebens- groß von Lukas Kranach gemalt. An der nun aufgehobenen Universität lehrte noch im Anfang dieses Jahrhunderts der ausgezeichnete Historiker Matthias Schreckh; er war aus Wien, der Akustiker Chladni aber war ein Wittenberger. — Wenn man ans einer Karte Deutschlands die einzelnen Fürsteuthümer mit Farben abgrenzt, so wird der Raum zwischen Rhöngebirg und Mittel-Elbe besonders bnnt. Zu den Hanptorten dieser kleinen Staaten gehört auch das freundliche Dessau. Es liegt an der Mulde, unfern ihrer Mündung in die Elbe, hat 17,200 Einw. und ist Residenz des anhallschen Herzogs, dessen Garten beim Schlosse Wörlitz zu den größten und schönsten in Deutschland gehört. — Magdeburg, starke Festung und bedeutende Fabrik- und Handelsstadt in ebener Gegend an der Elbe mit 114000 E. (incl. der Borstädte Nenstadt und Buckan). Auf dem alten Markte die steinerne Bildsäule Kaiser Otto I., der nebst seiner Gemahlin Edith im Dome begraben liegt. Der große ehrwürdige Dom ist ein Werk des 13. Jahr- Hunderts. Otto von Guerike, Bürgermeister der Stadt, erfand 1650 die Luftpumpe. H. Zschokke und K. Jmmermann waren Magdeburger, und in der Nähe zu Hohendode- leben wuchs Matthisfon auf. 3) Zwischen den Ufern der Elbe und der Saale: Freiberg mit 21700 E., vornehmster Ort unter den köuigl. Bergstädten des Erzgebirgs, mit einer Bergakademie. Im Dome steht das Grabmal des berühmten Mineralogen A. G. Weruer (gest. 1817) nicht weit von dem des Knrfürsten Moritz, der den Kaiser Karl V. zum Frieden zwang, — Chemnitz, das „sächsische Manchester," an einem Nebenflüsse der Zwickauer Mulde mit 68000 E., in einem der schönsten Thäler des Landes; ferner Glauchau mit 22000 E. (darunter 12000 Weber), Zwickau mit 26000 E., und der voigtländische Hauptort Plauen mit 23100 E. an der obern Elster sind wichtige Fabrikstädte. Beim Vogtland darf man den Dichter Paul Flemming (geb. zu Hartenstein ct. d. Mulde ober-
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