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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 134

1874 - Mainz : Kunze
134 Mittel-Europa. in die Ostsee, Nogat und Altweichsel bilden aber zuvor einen langen See^ Frisches Haff genannt, der durch eine schmale sandige Landzunge oder Nehrung beinah ganz vom Meere getrennt ist. In dieses Haff ergießen sich: das Flüßcheu Passarge und der größere Küstenfluß Pregel, der aus dem Spirding-See seinen Ursprung nimmt. Länge des Weichselstroms 133, gerader Abstand der Quelle von Weichselmünde 72 Mln. Die Karpathen sind grade im obersten Weichselgebiet sehr hoch, mehrere Gipfel über 2500 m., die Spitze von Gerlsdorf 2720 m. (8374'), die von Lomnitz 2705 m. (8328'). Unter der 260g m. hohen Vysokyspitze entspringt aus einem See der Poprad, Nebenfluß der Donajec, die zur Weichsel hinfließt. Die Waldungen daselbst sind von gewaltiger Ausdehnung, großenteils Nadelholz. An Metallen, Salz und andern Mineralien Ueberslnß. Nur kommt der Reichthum des Gebirgs mehr den Gebieten der Waag und Theiß (also den ungarischen Ländern) zu gnt, weil die Karpathen den längsten Abfall mit Aesten und Vorbergen nach Süd haben. Auf der Nordseite ist der Abfall kurz und das hüglige Vorland wenig ausgedehnt. Gar bald, wo Weichsel und San sich vereinigen, beginnt die Ebene, die sich links übers Warthagebiet grav aus und rechts durch Polen, Preußen, Littauen und Rußland erstreckt. In dieser Ebene wechselt leichtes, oft gutes Ackerland mit dürrem Sandfeld und sehr großen Wäldern. Der beste Weizenacker findet sich an der Grenze von Altlittauen. — An den Flußufern sind weniger Wiesen als bruchige Strecken, so wie im Wartha- und Netzegebiet. Jedoch ist kein Moor der Weichselgegenden mit den ungeheuren Morästen und Sümpfen zu vergleichen, die weiter im Ost das Gebiet des Pripet überlagern. Die Abdachung zur Ostsee ist aar unmerklich. Und weil unfern dem Küstenlande Hügel- reihen hervortreien, so haben sich, wie in Mecklenburg und Pommern, Landseen ge- sammelt, die im untern Weichselgebiet kaum zu zählen sind. Neberhaupt sind die Ost- seeküsten mit einer Verbrämung aus Landseen besetzt. Im No. Petersburgs und in Finnland ist bei der Unzahl der Landseen fast mehr Wasser als Erde. Den Seegürtel aber erblickt mau grade da, wo Küstenflüffe ihren Anfang nehmen und kleines Gehügel Züge von Landhöhen bildet. §. 3. Der große polnische Theil. Das Stromgebiet läßt sich am besten nach der Sprachgrenze ab- theilen. Die bei weitem größere Hälfte von den Gebirgen hinab bis nahe der Stadt Thorn wird von Polen, der untere Küstenstrich von Deutschen bewohnt. Ortschaften im polnischen Theil: Wir beginnen im Süden mit Wie- l i c z k a und B o ch n i a am Fuß der Karpathen, beide merkwürdig durch die Stein-Salzberg- werke, die einer umfangreichen unterirdischen Stadt gleich eine Fläche von 94 Hektaren bedecken und jährlich über 1 Mill. Centner Ausbeute gewähren. Sie find in 3 Gruben- felder, deren jedes aus mehreren (3—5) übereinanderliegenden Stockwerken besteht, ein» getheilt und haben 7 Tagsörderungs-, 2 Fahr-, 13 in Betrieb stehende Schachte und einen Wasserhebungsschacht. Tief unten befinden sich l6 Teiche. Kürzlich drohten ein- brechende Wassermassen einen Theil des Bergwerks zu vernichten. Zum Einfahren er-
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