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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 197

1874 - Mainz : Kunze
Der Rhein. 197 letzten Athemzuge ward gefochten. — Es geschah dies am 26. August 1444, und ist dieser Heldenkampf nicht mit Unrecht selbst von ausländischen Historikern dem bei Ther- mopylä gleich, ja noch höher geschätzt worden; denn die Ritter und Armagnaks waren nicht weichliche Perser; auch hielten den Xerxes die Leichen der Sparter und Thespier nicht vom weiteren Eindringen in Hellas ab, während der Dauphin und sein Marschall nicht rathsam fanden, sich nach einem solchen Tage noch mit einer stärkeren Schweizer- schaar zu messen. „Auf Ehre! — sagte der Dauphin — ich habe nie härteres Volk gesehen, und will sie nicht weiter versuchen"*). Bald darauf war er von Basel abgezogen, ließ sein verkleinertes Heer sich im Elsaß an Plünderung und Ausschweifungen aller Art erholen und beeilte sich, Friede (zu Ensisheim 28. Oct. 1444), wo möglich Freundschaft, mit den Schweizern zu schließen. §♦ 3. Ter Lauf des Rheins von Basel bis ans Meer. Wir theilen so ab: a. Oberrbein, 58 Mln. bis in die Nähe von Mainz. Städte daran: Alt- und Neubreisach, Straßburg-Kehl. Germersheim, Speier, Mannheim, Worms und Oppenheim. Auf der ganzen Strecke tritt nur anfangs nördlich von Breisach ein vom Schwarzwald getrennter Berg, der Kaiserstuhl, rechtsher an den Rhein, und ebenso fällt am Ende bei Oppenheim und Mainz ein Hügellaud 'dicht ans linke Ufer des Stromes ab. Dies abgerechnet, fließt der Oberrhein in sehr breiter Thalung, dem Boden eines ehemaligen Seebeckens, wo die Gebirge mehrere Stunden weit ab- stehen. Die Ufer sind niedrig, Windungen (Serpentinen), wie in der Regel bei dem durch Becken erfolgenden Mittellans der Flüsse, häufig, theilweise regulirt (wie z. B. zwischen Lauterburg und Mannheim, wodurch die Fahrstrecke von 31 auf 17 Stunden abgekürzt), und die Zahl der Werder oder Inseln im Flusse sehr groß. — b. Mittelrhein, 24 Mln. von oberhalb Mainz bis Bonn. Städte: Mainz-Kastel, Bingen, Bacharach, Kaub, St. Goar, Coblenz-Ehrenbreitenstein, Neuwied, Andernach, Bonn. Nur von Mainz bis Bingen ändert der Strom seine Richtung und zwar westlich, hernach nimmt er nordwestl, Lauf, und fortwährend zwischen Uferbergen. Bei Bingen hat der vor- historische oberrheinische See, unterstützt dnrch vulkanische Gewalten, den schieferigen Uferrand durchbrochen, so daß die Berge des Taunus rechts und die des Hunsrück links unmittelbar an den Fluten des Stromes aufsteigen und ihn aus dem ganzen Wege bis Coblenz so stark einengen, daß er in einer fortwährenden Gebirgsschlucht Isich durchzudrängen scheint und schmal genug ist, daß man hinüberrufen und Antwort hören kann, was auf der Strecke zwischen Mainz und Bingen nicht angeht, wo er 450, ja 650 m. breit ist. Eine Stelle bei Bingen, vor 300 Jahren für Schiffe noch nicht be- fahrbar, wo Klippen 'im Rheinbette ein rauschendes Gestrndel verursachen, heißt das Bing er Loch. Zwischen Bacharach und Kaub ist an der Seite eine Klippengruppe, wildes Gefährt genannt, und bei St. Goar ein Felsendamm, die Bank; man kann sie leicht umschiffen. Nördlich von Coblenz gehören rechts die Uferberge zum ferner liegenden Westerwald?; zuletzt aber, wenn der Strom sich Bonn nähert, steigt dicht *) Wie im Alterthumepyrrhus: Noch ein solcher Sieg, und wir sind verloren! •
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