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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 207

1874 - Mainz : Kunze
Der Rhein. 207 Hange die Riesensäule. Der schöne und weitsichtige Königsstuhl am linken Neckar- ufer, 567 m. bildet mit dem Heideberge am rechten Ufer die Pforte, aus welcher der Neckar neben der reizenden Stadt Heidelberg in die Ebene tritt. Der schwäbische Jura, in seinem mittleren (höchsten) Theile auch rauhe oder schwäbische Alp genannt, hängt zwischen Rottweil am Neckar und Tuttlingen an der Donau durch die Baar mit dem. Schwarzwalde zusammen, und breitet sich von da nach No. 23 Mln. weit bis zum Wernitzdurchbruche hiu. Er ist eine 4—5 Mln. breite Bergfläche, worin man keinen Hauptrücken und oft kaum die Wasserscheide entdecken kann, die mehr am nord- westlichen höheren Rande hinzieht, so daß die größere Hälfte zur Oberdonau gehört. Der Theil zwischen Ulm, Eschingen und Blaubeureu heißt Hochsträß von einer alten Römerstraße. Ins Neckarlaud fällt der Schwabenjura kurz und steil ab, gegen das höher gelegene Donauthal sanft und terassensörmig; deshalb erscheint er im Donauge- biete nicht sonderlich hoch, stattlicher aber im Neckargebiete, wo man eine langgestreckte gebuckelte Höhe erblickt, von welcher die Berge wie Kegel, denen die Spitzen abge- schnitten sind, nur wenig aufragen. Die Wälder des Bergzugs sind mehrentheils Laub- holz. Rauh heißt die oben nackte und steinige Alp, aus welcher nur selten und meist arme Ortschaften, in Bezug auf das Klima und den unfruchtbaren Boden und uament- lich im Vergleich mit dem umliegenden sehr fruchtbaren Gelände, besonders mit dem herrlichen Neckarthale, denn das höhere Thal der Oberdonau ist minder schön. Als Hauptbestandteil zeigt sich das Kalkgestein ähnlich dem schweizer Jura, auch eben so zerklüftet und höhlenvoll im Innern, und arm an Quellen; deshalb und wegen der gleichen Richtung von Sw. nach No. wird das Gebirg von den Geognosten als eine, vom Rhein unterhalb der Aarmündung durchbrochene Fortsetzung des schweizer Zuges betrachtet. — Höhen: der Hohenberg östl. von Kottweil 1026 in.; No, nahe bei- einander und durch schroffe Spalten geschieden der Plettenberg 1010 und der Schafberg 1014 in. Achalm, Kegelberg im O. von Reutlingen, 708 in., worauf Trümmer der Burg Achalm mit schöner Aussicht ins Neckarland. Hohen Urach und Neusen, beide mit Burgtrümmern. Teck, südl. von Kirchheim, ein Kegelberg mit Trümmern und schöner Aussicht. Ju Sw, Theile des Zuges, über Hechingen, liegt der Hoheuzollern, 858 rn., wie im No. Theile in der zwischen Fils und Rems gelagerten Vorkette der H o h e n st a u f f e n, 690 in., herrliche Kegelberge mit den Stamm -- bürgen zweier Fürstenfamilien Deutschlands, die in der Weltgeschichte zu so großer Be- deutuug gelangt sind: der von den Ulmern 1425 zerstörten Stammburg unseres jetzi- gen Kaiserhauses, von Köuig Friedrich Wilhelm Iv. ueu und prächtig wiederhergestellt, und der im Bauernkriege 1525 zerstörten Stauffenburg, abgetragen und nur uoch in dürftigen Mauerresten vorhanden. Stauffen und Zollern — Vergangenheit und Zu- kunft, unsere ganze Geschichte liegt in diesen beiden Namen! Man darf es den Schwa- den mcht verargen, wenn sie stolz darauf sind, die beiden großen Kaisergeschlechter ge- boren zu haben, noch ungerechnet die Welsen, deren Stammburg droben bei Ravens- bürg am Bodensee liegt, stolz darauf, daß mehr als einmal durch den schwäbischen &-tamm die Aje des Reiches hindurchlief und er au der Spitze der Nation ging. —
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