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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 211

1874 - Mainz : Kunze
Der Rhein. 211 Kolmar links der Jll, gewerbthätig mit 22,900 E., Wohnort des blinden Dichters Pfeffel (gest. 1809), auch durch den Erfinder der Kupferstechern Lebrecht Rust (Zeitgenoß Guteubergs) und den Maler Marlin Schön berühmt. In der Nähe „das Lügenfeld" von 833. Schlettstadt, kleine Festung an der Jll. Hagenau an der Moder, einst eine der Lieblingspfalzen Barbarossas, dessen Andenken im Elsaß sehr lebhaft sich erhal- ten und der nach dortiger Sage von Hagenau allabendlich zum Trifels wandert, wo der Tisch für ihn gedeckt ist. Nw. davon Wörth am Sauerbache, wo 1. großer Sieg der deutschen Südarmee unter dem Kronprinzen des deutschen Reiches, 6. Aug. 1870. Schon öfter als einmal ist das Elsaß von den Deutschen mit dem Schwerte znrückge- nommen worden. Weißenbnrg, wo der Benediktiner Ottfried aus Schwaben nm870 die Evangelien in deutsche Verse brachte, eines der ältesten Denkmäler unserer Sprache. — Gefecht vom 4. Aug. 1870. Landau an der Queich, ehemals kleine deutsche Reichs- stadt, jetzt bairisch, auf ebener Abdachung der Vogesen. Oberhalb im Gebirgsthal liegt das Städtchen Anweiler und 'daneben auf einem von drei Berggipfeln die uralte Kai- ferburg Trifels, Reichsgut und Schatzkammerschloß des alteu deutschen Reiches, Auf- bewahrungsort der Krone und der Reichskleinodien; hier saß Richard Löwenherz 1194 als Gefangener. Göllheim 2 Stunden vom Donnersberg. Denkmal Adolfs von Nassau, der hier 1298 gegen den Habsburger Albrecht fiel; ein Zeitgenoß, Ottokar Horneck, hat die Schlacht sehr anschaulich beschrieben. 4) Im Neckargebiet: — Stuttgart, über V2 St. vom Neckars entfernt, von Weinbergen umgeben, Hauptstadt Würtembergs und einer der Hanptsitze des deutschen Buchhandels, jetzt mit 91,000 E., einschließlich des Militärs. Mit der steigenden Be- völkerung hat auch die Verschönerung der Stadt in diesem Jahrhundert gleichen Schritt gehalten. Alte Kirchen sind reparirt, neue Straßen entstanden mit stattlichen Gebäuden; außer dem großen königlichen Schloß, dessen innere Schätze sich durch pla- stische Werke von Canova, Dannecker, Thorwaldsen und Rauch vermehrten, ist neulich ein 135 m. langer Königsban, dessen unterer Theil zum Bazar, der obere zum Eon- certsaal dient, fertig geworden, und der Schloßgarten und Park dehnt sich fast bis Canustadt aus. Stuttgart war die Heimat des Historikers Spittler, des Kupferstechers Fr. Wilh. Müller (sein Hauptwerk die Dresdener Madonna) und des Philosophen Hegel. Sehenswerth ist außer dem, was vorhin erwähnt worden, das zoologische Museum mit 1000 ausgestopften Thieren in natürlicher Grnppirnng, ferner die Jubi- länmssänle auf dem schöuen 4eckigeu Schloßplatze, die Statue Schillers von Thorwald- sen, und manches Werk des Bildhauers Daunecker, z. B. seine Kolossalbüste Schillers und das Modell seines in Petersburg befindlichen Christus. Eiue Psyche vou ihm steht in dem königl. Lustschlosse Rosenstein, von wo man nach dem Knrorte Cannstadt und nach dem Rothenberge eine schöne Aussicht hat. In der Nähe die in maurischem Stile erbaute Wilhelma. Auf dem Rothenberge stand vormals das Stammschloß Würtem- berg, jetzt aber eine Kapelle der verstorbenen Königin Katharina, geschmückt mit den 4 Evangelisten von Dannecker und Thorwaldsen. 2 Mln. nördlich von Stuttgart Ludwigsburg, eine der vielen, auf „allerhöchsten Befehl" entstandenen Städte- schöpfuugen Deutschlands aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts, Nachahmungen von Versailles; hier residirten die Herzöge Würtembergs, wem: sie mit den Stuttgar- 14*
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