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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 214

1874 - Mainz : Kunze
214 Mittel-Europa. §♦ 7. Mittelrheinisches Gebiet mit den Nebenflüssen Main und Mosel. Tiefebenen finden sich hier wenige; selbst die am untern Main ist nur als kleine Fortsetzung der oberrheinischen zu betrachten. Fast alles ist entweder sanfteres Hügelland, oder bergiges im Durchschnitt 300 bis 500 m. hohes Plateau, mit mehr oder weniger vorragenden Kuppen. Das Hügelland finden wir besonders im Maingebiete und an der obern Mosel westwärts von den Vogesen. Am meisten gebirgig, links über die mittlere Maas hinaus und rechts bis zur Eder und Diemel, ist der große Landstrich, der inmitten vom Rheinstrom, quer von Westen her von Mosel und Ahr, von Osten her von Lahn, Sieg und Ruhr durch- schnitten, im Süden von Main, Rhein und Nahe, im Norden von der Lippe begrenzt wird und seines vorherrschenden Gesteins wegen rheinisches Grau- wacken- und Schiefergebirg heißt. — Sehr verschieden ist also das mittel- rheinische vom oberrheinischen Gebiete, außer daß die weite Maingegend in Annehmlichkeit und Fruchtbarkeit mit der am Neckar, so wie die Landschaft von Wiesbaden bis über Rüdesheim hinaus mit der Westseite des Schwarz- Walds um den Vorrang streiten kann. Der Strom selbst aber, der sich als Oberrhein in flacher unschöner Umgebung hinwindet, erhält erst bei Mainz und mehr noch bei Bingen an der Mündung der Nahe jene Herrlichkeit, die ihn zum ersehnten Reiseziele aller Freunde der schönen Natur macht. Der H n n s r ü ck d. h. Hochrücken, bildet ein im Durchschnitt 450 m. hohes, häufig von Quarz unter- brochenes Grauwackcnplatean zwischen Rhein, Nahe und Mosel, das namentlich im Sw. höher gehobene dunkle Waldhöhen besitzt. Hier ragt im Hochwald der Wald- erbeskops, Nw. von Birkenfeld, 820 m. (2526') über dem Nordseespiegel; in N£X Richtung schließt sich daran der Rücken des Idar Waldes mit dem 735 m. hohen Idarkops. Links der untern Nahe der lützel (kleine) und der große Soonwald (wo der Schanzenkops), der südl. gegen Kreuznach und Bingen abfallt, während er nördl. in hohe von Thälern durchschnittene Landrücken sich ausweitet, deren Klima ziemlich kalt und der Pflanzenwelt wenig geneigt ist. Da hier der Rhein auf der 12 St. langen Strecke von Bingen bis Coblenz zw. dem westl. und östl. Flügel des Schiefergebirgs sich seinen Weg bahnte, fällt das Hochland des Hnnsrücks in herrlichen Bergen und Felsen hart ans Ufer ab. Diese Abhänge, wie die an der Nahe und häufig an der wunderlich gekrümmten Mosel, bieten der Sonne so köstliche Schrägflächen und fruchtbare Erdspalten dar, daß sie reich an stattlichen Fruchtbäumen und Wein- gärten sind. Der ganz rauhe Hunsriick ist auf diese Weise an seinen scharfen Kanten fast überall mit herrlichen und gesegneten Gegenden eingefaßt. Uebrigens zu merken, daß alles Land umher zu beideu Seiten der Mosel, Saar, Nahe und Blies hochwellen- förmig ist, woraus manche schöne Kuppe hervorragt, z. B. der Wehelberg nordöstl. von St. Wendel. Im Südwesten des Hnnsrück das 12 M. lange und 4 M. breite
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