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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 218

1874 - Mainz : Kunze
218 Mittel - Europa. wo sich ein niederes Bergland ausbreitet, dessen letzte Höhen 2 Mln. vom Rhein in die Ebene abfallen. Während also das linke Rheinufer schon den Niederlanden angehört, hebt sich unweit des rechten noch eine ziemliche Strecke Bergland, besonders stark zw. Wipper und Lenne, wo es nördlich der Orte Attendorn und Meinerzhagen den Namen Ebbe (Awnoba) führt. In der Ebbe ist eine Kuppe, die Nord helle 653 m., von wo man in dem hochgelegenen rauhen Lande freier um sich blicken kann. — Vom Briloner Plateau nach W. zwischen Ruhr und der von rechts einfließenden Möhue der Arnsberger Wald (Großer Berg 494 m.), und rechts der Möhne und Ruhr ein langer Bergfaden, Haar oder Haarstrang, anfangs 250—290 m. hoch, eiu kahler Kreiderücken, der bei Dortmund und Unna, wo er ins Tiefland fällt, Hell weg, und bei Herdecke an der Ruhr Ardey heißt. Auf einem Berge des letzteren lag vor alters die Sachsenvcste Hochsiegburg, wo es, wie bei Eresburg, zwischen Karls und Wittekinds Kriegern scharf herging. Links der untern Ruhr liegt das breite B e r - gisch- Mär tische Kohlengebirge. — Der angenehmere Theil dieses Granwacken- gebirges ist die Abstufung an der Sieg, Rauher und steiniger ists an der obern Ruhr,, und obern Lenne; in diesem armen westfälischen Sauerlande (d. h. Südland) wird mit Mühe nur Hafer gebaut. Weiter abwärts gibt es jedoch guten Roggen, woraus der Westfale den kräftigen Pumpernickel bäckt, und Schweinezucht, woran die westfälischen Schinken erinnern. Ueberhaupt fehlt es den Thälern nicht an Reizen landschaftlicher Anmuth und üppiger Fülle; besonders sruchtbar und kornreich ist die Soester Börde längs der Nordseite des Haarstranges. Die westliche Abstufung der Gebirge liefert viel Metall. Man baut auf Eisen, Blei, Kupfer, sogar auf etwas Silber. Ebenso ist Reichthum an Steinkohlen, besonders im Kohlengebirg. Die Metalle, Stein- kohlen und Wälder haben da, wo das arme rauhe Sanerland sich westwärts in wohnlichere Thäler öffnet, Hütteuwerke und Fabrikation veranlaßt. Und nicht bloß Metalle, auch andere Stoffe sind Gegenstand der großen Arbeitsamkeit und des unternehmenden Geistes der Bewohner. Das ehemalige Herzogthum Berg mit der Hauptstadt Düsseldorf wurde vor allen deutschen Ländern durch Kunstfleiß berühmt. Vorzüglich stud es die Umge- genden der Wipp er, die vom Ebbegebirg zum Rhein läuft, wo man die Menge der Ortschaften, die übergroße Bevölkerung und die große Thätigkeit der Menschen bewnn- dern muß. Solingen und Remscheid siud Hauptorte sür Metallarbeiten, und Elberseld-Barmen an der Wipper für Linnen-, Seide- und Banmwollenindnstrie. Wer wüßte nicht von den Kruppschen Gußstahlfabriken bei Essen? Der Geist der Betriebsamkeit erstreckt sich auch über Düsseldorf jenseit des Rheins hinaus bis zur reichen Fabrikstadt Crefeld. — Die Gebirge des Maingebiets (Steigerwald, Frankenjura, Fichtelgebirg, Franken- Wald, Henneberge, Rhön, Vogelsberg und Spessart) sind schon beschrieben; wir gehen also zu den Ortschaften über, und zwar: l) Im Gebiete des Mains: — Bairenth am rotheit Main, ge- raume Zeit Residenz einer Nebenlinie des brandenbnrgischen Markgrasenhauses, jetzt bairisch, mit 17,800 E. und eiuer Statue Jeau Pauls von Schwanthaler. Vor der Stadt das Lustschloß Eremitage, worin das Interessanteste die Bildnisse Friedrich
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