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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 232

1874 - Mainz : Kunze
232 Mittel-Europa. 8. 9. Blick ins Ausland. Nach Süden grenzt das rheinische Stromgebiet an den Tessin, der durch den Lago Maggiore zum Po läuft, und an die walliser Rhone, die durch den Genfer See sich nach Frankreich wendet. Geht man über den Po und durch die lombardische Ebene wieder südlich aufwärts, so ersteigt man die Apenninen und sieht hinab ins Land Etru- rien oder Toskana, wo der Arno bei der schönen Stadt Florenz durchfließt. Noch wei- ter südlich ist Rom am Tiber. Nach Westen grenzt der Hochrhein an das Gebiet des Donbs, der in die Saone (Nebenfluß der Rhone) fällt; der Oberrhein an das Maasgebiet und dieses an das der Marne, Aisne und Oise, die zur Seine fließen. Das Gebiet der Niedermaas grenzt an die Schelde, und der Bezirk dieses Flusses im Sw. an den der Somme. Maas und Schelde haben also im Sw. das große Gebiet der Seine, und das kleine der Somme. Geht man weiter südwestlich, so kommt man ins Gebiet der Loire, woran die Stadt Orleans Ssw. von Paris. Die Loire fließt mitten durch Frankreich. Nach Norden: das Meer. In mäßiger Entfernung liegt nordwestlich die Insel Großbritannien (England und Schottland). Nördlich von Dover öffnet sich der eng- tische Fluß Themse, woran die große bnttische Hauptstadt London. Von Rotterdam nach London braucht ein Dampfschiff nur 24 St. §. 10. Geschichtlicher Anhang. Vor 2000 Jahren wohnten die Deutschen nicht weiter südwärts als bis zur Donau und bis gegen Basel. Im Westen wurden sie durch Vogesen, Hunsrücker Hochwald, Eifel und Ardennen bis zur Scheide vou deu Celten getrennt. Auf der Grenze von Mosel bis Schelde hieß man zu beiden Seiten die Völker Belgier. Sprache, Reli- gion und Gebräuche mochten hier halb deutsch, halb celtisch sein. Die echten Deutschen des linken Rheinufers, die man nicht Belgier hieß, waren: Tribokker bei Straßburg, Nemeter bei Speyer, Bangionen bei Worms und Mainz, Tungern ans den Ardennen und an Niedermaas bis über Mastricht hinab. Anf dem Hnnsrück, auf der Eifel und Hoch-Veen mochte es wenige bewohnte Plätze geben. Bei den Tungern kam der Name Germanen anf; die Römer lernten dies Wort kennen und wandten es, um seine Bedeutung wenig bekümmert, anf alle deutschredeuden Völker an. Die Belgier nun und alle Germanen des linken Rheinufers kamen unter Römer- Herrschaft. Ja man gedachte auch die andern kleinen Völker im Innern Deutschlands zu unterjochen, und hatte sich bereits an der Weser eingenistet, als der Cherusker Hermann sein Vaterland rettete. Vergeblich suchten die Römer das Verlorne wieder zu gewinnen, alle Anstrengungen ein ganzes Jahrhundert lang führten zu uichts, als daß sie die Sw. Ecke Deutschlands besetzten, nämlich den Schwarzwald, die Rauhalp, das Oberrhein- und Neckarthal, den Odenwald und den Tauuus, lauter öde, größtentheils verlassene Län- der. Zum Schutz derselben, und zur näheren Verbindung zwischen Augsburg und Mainz, warfen sie Verschanzungen auf, die von der Altmühl zum Kocher, an der Ost- feite des Odenwalds, und vor dem Taunus durch zum Siebengebirg ans rechte Rhein-
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