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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 236

1874 - Mainz : Kunze
236 Mittel-Europa. tionalität begründet ist, vielleicht für immer gelöst — Oesterreich, das schon 1735 das alte deutsche Land Lothringen gegen Toskana an Frankreich vertauscht hatte, ließ sich auch hierfür mit italieuischem Gebiete entschädigen. Wer aber entschädigte Deutsch- land für seinen Verlust?! — Weil jedoch Deukart und Religion in Belgien seit dem 16. Jahrhundert sich gänzlich der holländischen entfremdet hatte, so riß es sich 1830, obwohl das Land unter der Regierung des Hauses Oranien blühte, gewaltsam wieder los, und bildet seitdem einen eignen Staat. — So erhebend die Geschichte von den Befreiungskämpfen der Schweiz und der Niederlande an und für sich ist, so betrübend muß es auderseits für uns Deutsche sein, daß auf diese Befreiungskämpfe für Deutsch- laud der Verlust dieser unserer wichtigen Grenzmarken folgte. Das deutsche Volk wohnt nicht innerhalb guter Naturgreuzeu; und wo wir glücklicherweise feste Naturgrenzen an nnserm Nationalgebiete besaßen, wie in der natürlichen Bergfestung der Alpen und an der Nordseeküste, unserer natürlichsten und wichtigsten Seeposition, da brachte uns die Selbstsucht, der siegreiche Partikularismus unserer Stämme nm diese Länder. Durch den Verlust dieser wichtigen Provinzen seines Natnrgebietes und zahlreicher Stammes- theile wurde Deutschland nicht nur überhaupt beträchtlich geschwächt, sondern mit der Schweiz verlor es zugleich die wichtigsten Alpenpässe nach Italien und liegt es von dieser Seite her jedem Angriff offen; und durch den Verlust Hollands und die Sper- rung des Rheins hat unser Handel, unsere Schifffahrt und unsere Voikswirthschast einen noch heute nicht völlig überwundenen unberechenbaren Schaden erlitten, und sind wir auch hier von dem guten Willen unserer abtrünnigen Stammesgenossen abhängig geworden und geblieben. Viii. Hebtet der Z)onau. §♦ 1. Lauf, Nebenflüsse, Umgrenzung. Die Donau strömt im allgemeinen von W. nach £).*) und ergießt sich ins schwarze Meer, gewährt also eine Wasserstraße nach der Levante und nach Südrußland, während der Rhein nach England und Amerika hinführt. Ihre Mündung ist vom Quell in gerader Linie 227 Mln. ent- fernt; die Länge des Laufs beträgt 396 Mln. und zerfällt in 3 Theile: deutsche Donau bis Presburg, ungarisch-slavische bis Orsowa, und walachisch-bulgari s ch e. Wie bei keinem europäischen Strome der gerade Abstand der Mündung von der Quelle so groß ist, als bei der Donau, so durchströmt auch keiner so verschiedenartige Länder und Sprach- gebiete. Ihr Ursprung ist auf dem Schwarzwalde. Gewöhnlich sagt man, *) Der einzige unter den Hauptströmeu Europas mit dieser Richtung.
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