Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 259

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Donau. 259 Po (gegen Rhone, Rhein, Inn und Etsch) die Grenze; von da läuft sie der Etsch und ihrer Krümmung beimeran im Abstände von etwa 2mln. parallel, überschreitet diesen Flnß bei dem (deutschen) Dorfe Saluru (5 Mln. südl. von Bozen), geht von da nach No. zu den Quellen der Drau und auf dem Rücken der Karnischen Alpen zum Ponteba- ^asse. — Das Deutsch am Splügen wird vom Rhätischen und Italienischen ganz ein- gefaßt. Ju Welschtirol (Kreis Trieut) sind mehrere deutsche Sprachinseln (von zns. 6300 Seelen) zu bemerken, z. B. Lusarn (Luserna) an der ital. Grenze; übrigens dringt in Südtirol, und zwar nicht ohne Schuld der österr. Regierung, das Italienische gegen das Deutsche reißend vor, Außerhalb Tirols 2 große deutsche Sprachinseln: die 13 Ge- meinden (eine heißt Ghiazzo) bei Verona, und die 7 Gemeinden (Hauptort Asiago) von 30,000 Bew. an der obern Brenta nördl. von Vicenza; ihr Dialekt hat Aehn- lichkeit mit dem der heutigen Gebirgsbewohner um Schlier- und Tegernsee, ist aber im Zurückweichen vor dem Italienischen begriffen. 2) An der Seite der Slovenen oder Winden in Kärnten und Steiermark sind (deutsche) Grenzorte: Villach. Völkermarkt, Radkersbnrg a. d. Mnr.,' Klagenfurt, Marburg, Pettau und Zarz (Sorica) sind von wendischem Landvolk umgeben, Laibach ist zum Theil deutsch, und weiter nach So. liegt inmitten von Slovenen und Kroaten als deutsche Sprachinsel das Ländchen Gottschee, dessen durch Hausirhandel mit Südfrüchten und Holzwaareu ziemlich allgemein bekannte Bewohner unter Einschluß der sprachverwandten Bevölkerung von den angrenzenden Bezirken Reifnitz und Tscher- nembl die Zahl 25,000 übersteigen; aber auch sonst tritt in Krain und den Küstenlan- den das deutsche Element in größeren oder kleineren Sporaden noch vielfach auf. 3) An der nngrischen Seite: Von Radkersburg zieht die Grenze nach St. Gotthard an der Raab, nach Güns und östlich des Neusiedler Sees nach Wieselburg, Presburg, Marchegg und an der March aufwärts bis zur Münduug der Thay a. In den Ländern der ungarischen Krone sind viele und große deutsche Sprachinseln, s. n. S. 262 u. f. 4) Im Gebiete der March und Ober-Elbe. Vor alters sind die Moraven (mährische Slovaken) und noch weiter die Tschechen tief in das alte Deutschland ein- gedrungen, so weit es durch die Auswanderung der Qnaden und Markmannen geräumt war*); und uoch jetzt uehmen sie den größten Theil jener Landstrecken ein. Die deutsche Sprachgrenze umzieht sie auf folgender Linie: an der Thaya aufwärts bis zur Schwarzawamündnng, dann westwärts in grader Richtung (Znaym bleibt südl. der Linie) nach Neuhaus, und über Krumman nach Klentsch am Böhmerwald. Von da Nordwest!, über Pilsen und nordöstl. nach Theresienstadt, die Elbe etwas aufwärts bis tu die Nähe Meluiks, und gerade uordöstl. bis Hochstadt a. d. obernjser; dann südöstl. bis in die Nähe von Josephstadt. Hierauf beschreibt die Linie einen Bogen nach O. über Slockstadt und an der Grafschaft Glatz hin, überschreitet den Elbe-Nebeusinß Adler, berührt Hohenmauth und Leitomischl, Zwittau und Brüsau (a. d. Zwittawa) und dreht *) Die Polen drangen westlich der untern Weichsel vor, indem sie die ebenfalls sla vischen Kassubeu vor sich her bis ans Meer schoben. — Die Wenden au der Lausitz nennen wir nicht mit, denn ihre Sprache ist im Absterben. 17'
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer