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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 324

1874 - Mainz : Kunze
324 Die Oberfläche der Erde. sultate der geologischen und geognostischen Forschung, sehr viel an Klarheit und Bestimmtheit gewonnen. Viele unhaltbare, willkürliche Annahmen, die sich von Geschlecht zu Geschlecht sortgeerbt hatten, siud widerlegt und auch die alte Einteilung in Ur-, Gang- und Flötzgebirge hat sich als unhalt- bar erwiesen, indem gerade die Urgebirge als die jüngsten erkannt wur- den. (Näheres unten). Auch die Zusammengehörigkeit von Gebirgen ist erst durch die Geologie, ,,die Anatomie der Gebirgsketten", nachweisbar ge- worden, indem nur solche Gebirge ein Gebirgssystem bilden können, die gleiches Alter und den gleichen inneren Bau zeigen. In der Gesetz- Mäßigkeit, welche sowohl die Richtung von Thal und Berg, als auch die der Gebirgslager nach gewissen Linien und um gewisse Punkte herum beherrscht, liegt der Charakter eines Gebirgslandes. Wenn der volksthümliche Aus- druck mit Gebirg die Vorstellung des Erhabenen verknüpft, so ist diese eine relative; die Erhebungen, die wir in Niederdeutschland nicht mit Unrecht als „Wesergebirge" bezeichnen, würden am Fuße des Himalaya zu uube- deutenden Hügelzügen herabsinken. Von der Höhe der Gebirge hatte man lange sehr übertriebene Vorstellungen; jetzt weiß man, daß der höchste aller gemessenen Gipfel der Erde (Gaurisaukar 8839 m.) wenig mehr als eine Meile sich erhebt. Die höchsten Gipfel- und Paßhöhen finden wir in Hoch- asien: im Himülaya und Karakorüm. Dort erheben sich als höchste Bergriesen: dec Mouut Everest 8839 m. oder 27212' par. (bei den Hindus Gaurisüukar, bei den Tibetanern Chingopaman genannt), der Kanchinginga 8551 m. (26325'), der Sihsurgipsel 8472 m. (260830, der Dhawalagiri 8176 m. (25177'), der lange Zeit für den höchsten Berg der Erde galt; hier steigt zu gleicher Höhe: der Däpsang 8619 in. <26533'), der Dilmar 8118 m. und der Masheribrüm 7813 in. Die mittlere Kammhöhe des Himalaya beträgt 5509, die des Karakornm 5680 m.; die mittlere Höhe von 21 gemessenen Pässen im Himalaya beträgt 5425, von dreien im Karako- r nm 5700 m.; der höchste Paß mit 6236 m. ist der Jbi-G-lminpnß im Hima- laya ; der niedrigste in dieser Kette, der Bara-Lachapaß, übersteigt mit 4933 m. die Höhe des höchsten Passes der Anden. Die nächst höchsten Erhöhungen besitzt Südamerika, wo der Jllampu oder Nevado von Sorata 7513 m. (23128'), der Jllimaui 7314 m., beide östlich vom Plateau des Titikakasees; der Ehimborazo aber, südlich von Quito, nur 6421 m.; wäh- rend der Paß von Enmbra in 2900 m. Höhe unfern des Aeoncagna über den Rücken des Gebirges hinüberführt, überschreitet der Reisende, über den Eome Eaballo aus Eatamarea nach Copiapo übergehend, bei 4353 m. das Andesplateau. Hinter diesen Höhen bleiben die Nordamerikas und der übrigen Erdtheile bedeutend zurück. Europas höchste Gipfel sind der Mont- blane 4810 m. und die Dusourspitze des Monte Rosa 4640 m.; seine höch-
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