Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 327

1874 - Mainz : Kunze
Die Oberfläche der Erde. 327 standen wäre, dessen Gipfel die Höhe von 513 m. über der Umgegend erreichte*), so würden wir doch schon aus der äußeren Gestaltung der Vulkane schließen können, daß sie durch Emportreibuug aus dem Boden und durch Aufschüttung entstanden seien**). Ebenso ziehen wir aus dem Vorkommen von Lava und deren Begleitern, auch vou Ba- salt oder sehr alter Lava, den ganz richtigen Schluß, daß die Berge, an denen man sie findet, einst thätige Vulkane gewesen, sollten auch ihre Krater fast oder ganz unkennbar geworden sein. Der erloschenen oder gewesenen Vulkane gibt es eine große Zahl, selbst in uuserm Deutschland; der thätigen zählt man indes kaum 300***), von sehr verschiedener Höhe und Kraterweite. Merkwürdig ist es dabei, daß sie mit sehr wenig Ausnahmen (ein paar z. B. mitten in Asien) sich in der Nähe des Meeres finden ein Blick auf eine allgemeine Erdkarte kann dies bestätigen. An der Westseite Südamerikas steht auf den Cordilleren eine Reihe von 68 Vulkanen, die vom südlichen Ende Chiles bis gegen Neu-Grauada sich erstreckt. — In Mittel-Ameri ka findet man, besonders in Guatemala, ihrer 56 und zwar zum Theil gruppenweis. Mexiko hat 6 in einer Querreihe, auch gibt es einige auf den westiudi- schen Inseln. — Das übrige Nordamerika hat 19, wieder auf der Westseite und fast alle dem Meere nah; ferner die neu entdeckten wunderbaren Geyser-Gebiete am obern Aellowstone und Madison-River (Nebenflüsse des Missouri), innerhalb derterri- torien Wyoming und Montana der Vereinigten Staaten. — Zwischen der Halbinsel Alaschka mit 5 Vulkanen und der sibirischen Halbinsel Kamtschatka liegt eine Kette von vulkanischen Inseln, die Bleuten sie tragen 48 Feuerberge, an die sich auf Kamt- schatka eure Reihe vou 38 anschließt:. Asiens Ostküste ist, die ebeu genannte Halbinsel ausgenommen, nicht mit Vulkanen geschmückt, wie die gegenüber liegende Westküste Amerikas. Dagegen sind die asiatischen Jnselndamit versehen; ein Kranz von mehr als 200 Vulkanen umzieht Ost- und Südost-Asieu: auf der Kurilischeu Jnselreihe 28, ans Japan etwa 6, auf Formosa 2; auch die Bonin-Jnseln find vulkauifch. Auf den Philippiuuen finden sich 22; aus deu Molncken 6, viele auf den Suuda-Jnseln, beson- ders in Java, wo über 40 gezählt werden. So streckt sich die Reihe über Sumatra bis zu den Andamauen im bengalischen Golf hin. — Ostindien hat seine vulkanische Zeit gehabt, wie die ausgedehnten Basaltgegenden am Ghatsgebirge bezeugen; aber jetzt ist der Süden Asiens leer an Vulkanen, nud nur dem glücklichen Arabien schreibt man *) Der Melibokus an der Bergstraße steht nicht so hoch über der Rheinebeue. **) Die Vulkane sind die steilsten aller Berge, ihre Böschungen haben eine mitt- lere Neigung von 30—40°. ***) Während Leonhardt im ganzen nur 163, Humboldt im „Kosmos" 407, wo- runter 2*25 thätige Vulkaue aufzählte, bringt Fuchs ihre Zahl auf 672 mit 270 thä- tigen. Uebrigeus ist die Grenze zwischen thätigen, aber vorübergehend ruhigen und zwischen wirklich erloschenen, sog. ausgebrannten Vulkanen, in denen die Verbindung mit dem Erdiuueru sich vollständig geschlossen oder auf andauernde Kohleusäure-Exha- lationen (sog. Mofetten) sich reducirt hat, nicht mit Sicherheit zu ziehen, da oft nach jahrhundertelanger Ruhe eiu Vulkau plötzlich wieder in Thätigkeit kommt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer