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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 340

1874 - Mainz : Kunze
340 Die Oberfläche der Erde. deren Leuchtkraft aber mit ihrem Tode erlischt, gerade wie unser Johanniswurm leuch- tet, wenn er in seinem kurzen Leben sich am wohlsten fühlt. Fragen wir nun nach der Temperatur des Meeres, so erfahren wir. daß eine Oberfläche, eben der Durchsichtigkeit halber, welche die Sonnenstrahlen nicht aufhält, minder erwärmt wird, als die Oberfläche des Landes. Das Meer verliert aber auch die Wärme, die es in sich aufgenommen, langsamer, so daß zwischen der Nacht- imd Tagestemperatur, sowie zwischen der sommerlichen und win- terlichen, der Unterschied nicht so bedeutend ist, als auf dem festen Lande. Dies gilt für alle Breitengrade in der Weise, daß die durchschnittliche jährliche Variation der Temperatur an der Meeresoberfläche 5° beträgt; nur d aß innerhalb der Tropen der Unterschied geringer, in der gemäßigten Zone größer, in der kalten noch größer ist also mit der Entfernung vom Aequator gegen die Pole hin grade so wächst, wie die Ver- schiedenheit zwischen kürzestem und längstem Tage. Wo der kürzeste Tag im Jahre fast dem längsten gleich ist, da weicht auch die mittlere Temperatur (d. h. die durchschnitt- liche Wärme) der kühleren Jahreszeit nur wenig von der mittleren des Sommers ab, vorzüglich auf dem Meere, dessen obere Schicht in der dortigen Gegend fast das ganz Jahr durch zwischen 22 und 23^/4 0 R. schwankt und selten das Maximum vou 241/a erreicht. Pom Aequator 30° entfernt, beträgt der Unterschied nahe 4", nämlich mittlere Seewasserwärme im Sommer 191/*, im Winter 15*/». Bei 45° der Breite erst 5, und so mäßig steigend; denn bei den Shetlandsinseln nördlich von Großbritannien (601/» Breite) ist die mittlere Wintertemperatnr 33/s, die mittlere Sommers 9^/s, also Diffe- renz 6. Auf dem festen Lande gehen die Verhältnisse weiter auseinander, zu Neapel ist der Unterschied Ii, zu Madrid 14. Nalürlich sind diese Temperaturverhältmsse nicht für alle unter gleicher Breite liegenden Orte der Meeresoberfläche dieselben, indem sie namentlich dnrch die kalten oder warmen Strömungen (f. n.) vielfach alterirt werden. — Es konnte nicht fehlen, daß Seefahrer und Natnrforscher sich auch um die Tempe- ratur der Meerestiefe kümmerten. Je weiter man in die Tiefe kommt, desto geringfügiger sind die Veränderungen in der Temperatur; auf Grund gemachter Beobachtungen weiß man aber auch, daß die Abnahme der Tempe- ratnrverändernng nicht überall gleich ist. Dumont d'urville fand am 9. Breiteugrad, als die obere Schicht 231/i° R. zeigte, in einer- Tiefe von 650 rn. eine Kühle von -+- 4o. James Roß fand unter dem 33. o der Breite in einer Tiefe von 3460 m. eine Temperatur von H- 33/5° R,; die Oberfläche hatte gleichzeitig eine Wärme von 12^/s°. Er hat solche Untersuchungen unter verschiedenen Breiten angestellt und daraus sogar den Schluß gezogen, daß die mittlere Temperatur der untern Meeresschichten nie unter 3*/5° sinke und dies sei unter 45» Br. schon bei 1150, am Aeqnator erst bei 2300 m. Tiefe der Fall. Dies hat sich jedoch nicht bestätigt; man fand z. B. halbwegs zwischen den Faröer und Shetland - Inseln bei einer Oberflächentemperatur von 6,4 » R. in 438 m. Tiefe l,e°, in 475 m. 0,8°, in 585 m. 0°, in 914 m. — 0,8 0 und am Boden in 1170 m. — 0,gs o. In hohen Breiten kommt es aber auch vor, daß die Temperatur von der Oberfläche nach der Tiefe zunimmt. So zeigte am 79. Grad N. Br. (im Juli) das Thermometer in der Oberfläche des Wassers 0, während bei 650 m. Tiefe -+- l'/s; und als bald darauf an der Oberfläche das Quecksilber etwas unter
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