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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 341

1874 - Mainz : Kunze
Die Oberfläche der Erde. 341 Null sank, wuchs in jener Tiefe die Wärme auf -4- 21/2- Kapitän Ulve beobachtete {11. Sept. 1871) nördl. von Spitzbergen, auf 81o 20' N. Br. und 18o 42' Ö. L. v. Gr., an der Oberfläche 0,88 o R. und in 548 m. Tiefe 4,48° R. Aehnliches fand Roß auf der südlichen Hemisphäre, wo schon bei 59» Breite das Seewasser eine höhere Temperatur in der Tiefe zeigte, als an der Oberfläche. Als Ursache dieser merkwürdigen, zuerst westl. von Spitz- bergen durch Scoresby beobachteten Erscheinung sind hauptsächlich die herrschenden Meeres- strömuugen anzunehmen. — Im Meermasser bildet sich das Eis nicht bei 0, sondern wegen des Salzgehaltes und der Schwere erst bei 2,650 unter Null, und zwar nicht sofort bei Eintritt dieser Temperatur, sondern erst wenn durch Ausgleich zwischen dem untern wärmeren und dem obern kälteren Wasser die ganze Masse hinreichend erkältet ist. Da nur das süße Wasser herausgefriert, so ist in der zurückbleibenden concentrirten Salzlösung den Bewohnern der Polarländer ein bequemes Mittel zur Beschaffung von Salz gegeben. Die Eisfelder, die in hohen Breiten sich bilden, sind in der Regel 5—8 m. dick und erstrecken sich oft über 300—400 Q. M. Beim Eintritt höherer Temperatur zerbersten dieselben zu großen inselsörmigen Massen, die dann von den Meeresströmungen in wärmere Zonen geführt werden und dort, nicht ohne Einfluß auf die Temperatur beuachbarter Länder, allmählich schmelzen. Auf der südl. Halbkugel dringen diese Eismassen viel weiter gegen den Aequator. als auf der nördl. Die von den Schiffern mit Recht so gefluchteten Eisberge jedoch, die gewöhnlich zu 3/4—V8 ihres Volumens im Wasser untergetaucht sind, sind auf dem Festlande gebildete und zum Meere vorgedrungene Produkte polarischer Gletscher. c. Strömungen im Meere. Man versteht darunter ein andauerndes Fließen des Meerwaffers nach bestimmten Richtungen, theils an der Oberfläche, theils in der Tiefe. Diese Bewegungen sind als breite Riesenströine, als Straßen im Ocean zu betrachten. Wir merken uns die wich- tigsteu nach den Hanptmeeren. 1. Im Südtheile des großen Oceans findet sich zunächst ein Herströmen vom antarktischen Eismeere'zwischen 80 und 1400 W. v. F., dessen Trift (kleinere Meer- strömnng) sich gegen Südamerika wendet, wo sie theils südlich um dascaphoorn in den atlantischen Ocean, theils die Küste Chiles und Perus (kühle peruanische Trift, Humb o ldts strö m un g) entlang zieht und sich in eine Hauptströmung ergießt. Diese Hauptströmnng ist die breite äquatoriale, die innerhalb der Tropen, in der Mitte (zwischen 3 und 10° N. Br.) durch eine Gegenströmung unterbrochen, als süd- und n ord ä q ua t o ri a l e r Trift ström von Amerika nach Asien, also von O. nach W. fließt. Südlich des Aequators führt sie nur bis Neu-Caledonien, wo sie theils als Ost- Anstral-Strom sich südwärts wendet, theils nordwestl. gegen Nen-Guinea weiter Zieht, um dann, den halbjährlich sich ändernden Monsunströmen weichend, in die auch von Norden her gespeiste äquatoriale Gegenströmung sich zu ergießen. Der nördl. Aequatorialstrom treibt ungestört weiter nach Westen, bis er an Luzon und Formosa nördlich, und (als Kuro-Siwo der Japaner) an der Südseite Japans vor» bei sich ostwärts wende: (schwarzer Str., Nord-Pacisis che Strömnng), ander Küste Nordamerikas umbiegt und, dieser folgend, sich dann wieder mit der nordäqua-
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