1874 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Schacht, Theodor, Rohmeder, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Veränd erungen an der Erdoberfläche.
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Aebrigeus ist noch zu beachten, daß im Rothliegenden und im Kohlengestein öfters
Porphyr-Durchbrüche, z. B. an der Nahe bei Oberstein, stattgefunden haben.
5) Trias-Gebilde, d. h. die drei im westlichen Deutschland und in Ost-
frankreich nicht unbedeutenden Ablagerungen, die neben einander ausgestreckt, wahr-
scheinlich auch der Zeitfolge nach uuter einander hinliegen, als ältestes Lager der Bunt-
saudstein, als mittleres der Muschelkalk, als oberstes der Keuper. In England
gelten als gleichzeitig mit den dreien die Bildungen des new red sandstone und new
Ted marls. — Im Buntsandstein, so benannt nach der gelblichen und röthlichen
Färbung seiner Sandsteinmassen neben gleichfalls gefärbtem Schieferthon (worin häufig
Gips und Steinsalz) finden sich wenig organische Reste, darunter einige Arten von
Landpflanzeu, namentlich baumgroße Farn und Schachtelhalme; auch Fährtenabdrücke
von Sauriern, und in Nordamerika Fußspuren einer gewaltigen Bogelart. Der
Muschelkalk, der außer Kalkgestein viel Gips und Steinsalz einschließt, hat Reich-
thnm an Petrefakten, namentlich an Muscheln. Der Keuper (Sandstein, Mergel,
Lettenkohle) ist nur in einzelnen Schichten reich an Organismen; er ist keine echt
marine, wenigstens keine pelagische Ablagerung und wenn auch vom Meere gebildet, so
doch in der Nähe der Küsten, aus flachem Bodeu. Seine Schichten sind deshalb vor-
herrschend mechanischer Natur, enthalten nur vereinzelte Meermuscheln, dagegen stellen-
weise ziemlich viel eingeschwemmte Landpflanzenreste und Knochen von Landsauriern,
sowie die ersten Spuren von Landsängethieren. In der Triasgruppe treten auch die
ersten Ammoniten auf.
Es ist belehrend, auf einer geologischen Karte die Triasgebilde des westlichen
Deutschlands und östlichen Frankreichs zu überblicken. Links vom Oberrheinland
zieht der Buntsandstein von Luxeuil in Frauche Comte über Epinal in Lothringen
nordwärts bis über Kaiserslautern hin, begrenzt das Sieinkohlengebiet der Saar und
begleitet dann iu schmalen Streifen die Saar bis Trier. Auf der Westseite folgt ihm
in allen Windungen der Muschelkalk, welcher seinerseits wieder im Westen, auf der
gauzeu langen Strecke mehr und minder breit, von Keuper eingefaßt ist. Rechts vom
Oberrheinlaud wiederholt sich dies, nur in umgekehrter Richtung. Vom Ursprung der
Donau gen Norden bis Pforzheim, dann von Heidelberg über Fulda nach Eisenach
lagert Bnntsandstcin; diesem östlich zur Seite Muschelkalk von Waldshut über Heil-
bronn und Würzbnrg bis Meiningen, dem wiederum an der Ostseite, von Rottweil
über Stuttgart nach Ausbach, Bamberg und Koburg, der Keuper sich anlegt. Es
hat sich also dem Buntsaudstein hier auf seiner östlichen, dort auf seiner westlichen
Erstreckuug der Muschelkalk als später entstandene Schicht, und diesem ebenso der noch
pätere Keuper aufgelagert. Das Gleiche ist auch in der Lücke des Buutsandsteins
zwischen Pforzheim und Heidelberg geschehen, und ebenso in andern Gegenden. Zwi-
schen beiden Regionen, der östlichen und westlichen, erhebt sich das kristallinische Gestein
des Schwarzwaldes, der südlichen Vogesen, des westlichen Theils vom Odenwalds, und
mitten inne die neueren Gebilde des tieferliegenden langen Oberrheinthals.
6) Jura-Gruppe. Im Alpenkapitel ist auch der Iura beschrieben. Die
Schichten und Gesteine, ans denen er besteht, erstrecken sich indes weit darüber hinaus
durch Frankreich, Deutschland und England; selbst in weit entfernteren Gegenden trifft
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