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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 389

1874 - Mainz : Kunze
Veränderungen an d er Erdoberfläche. 389 schwäbischen oder rauhen Alp gute Eiseulager. Der obere oder weiße Jura ist meist hellfarbiger Kalkstein, in den mittleren Theilen ebenfalls stark oolithisch, und findet sich am feinsten mit schieferiger Strnctnr bei Belley im Departement des Ain (6 M. nordw. von Chambery) und bei Solnhofen an der Altmühl, wo der anderwärts sehr seltene lithographische Stein gebrochen wird; nach Karl Vogts Meinung müssen sich diese Platten an beiden Orten in einer ruhigen Bucht aus feinem Kalkschlamm abgesetzt haben. 7) Kreideformation. Unstreitig hat das Zeitalter, worin jene jurassischen Schichten unter den Fluten entstanden, länger als 100009 Jahre gedauert. Die damaligen Pflanzen und Thiere erloschen aber allmählich oder wandelten sich in andere um, so daß im folgenden Zeiträume nur einige neben neuen organischen Bildungen sich erhielten. Es erwuchsen Wälder von Laub- und Nadelhölzern, deren Arten, wenn auch den heutigen nicht gleich, doch einen Uebergang dahin andeuten. Statt mehrerer verschwundener Fischgestalten gab es nunmehr Kreisschnpper und Kammschnpper; Belemniten wurden immer seltener, und die Ammoniten, bekanntlich heutzutage nicht mehr unter den lebenden Wesen, naheten dem Untergang, indem ihre Arten anfingen zu verkrüppeln. Man darf sich darüber nicht wuudern; ähnliches, daß eine Thierspecies selten wird oder ganz ausstirbt, erfährt auch die Jetztwelt. So waren auch am Ende der Juraperiode der Ichthyosaurus und Plesiosaurus verschwunden, deren Stelle nun der Mosasanrns einnahm. Was die europäischen Gegenden betrifft, wo diese Formation in Meeren, Golfen und Buchten sich bildete, so finden wir sie an der Außenseite der Karpathen und durch die Türkei bis zum macedouischen Golf, südlich und nordöstlich des Schwarzen Meers auf beiden Seiten des Kaukasus; ferner in Jstrien, mitten in Italien, in Frankreich, quer durch England, auf dänischen Inseln und im flachen Norden Deutschlands, wo das Meer bis an nnsre Berge flutete und noch mit einer langen Bucht zwischen Erz- und Riesengebirg in Böhmen hineinreichte. — Man nnter- fcheibet Unter- und Oberkreide und hebt unter ihren Gliedern besonders hervor: den Quader fand stein und den Pläner Kalk (vorzüglich im sächsischen Golf), den Rndisten- und Spatangenkalk (nach Muschelarten so benannt) in der Schweiz und (vorzüglich in Nordfrankreich, Südostengland, Insel Rügen und Moen) die weiße Kreide, die der ganzen Formation den Namen verliehen und aus dem feinen Pulver mikroskopischer Rhizopodenschalen besteht. L) Tertiäre Bildungen.*) Man begreift darunter die Schichten, mit deren Einporhebung aus Meeresgrund und ans Süßwasser unser Europa feilte gegenwärtige ©estnlt annähernd erhalten hat. Ihre Petrefakte sind Zeugen einer Schöpfung, worin endlich die Säugethiere und Vögel, von denen früher nur wenige Spuren vorhanden, zu reicherer Vertretung gelangten, Pflanzenfresser und reißendes Wild, allerdings noch keine jetzt lebenden Arten; dagegen von Meeresbewohnern (Muscheln, Schnecken :c.) *) Man pflegte früher die Bildungen von den ersten Ablagerungen an (meist metamorph.) bis zu denen der Dyasperiode (incl.) als primäre, und diejenigen der Trias-, Jura- und Kreideperiode als sekundäre zu bezeichnen.
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