Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 399

1874 - Mainz : Kunze
Die P flanzenwelt. 399 aus Eichen und Palmen gemischt; nur einige Palmarten ziehen es vor, in großen Gruppen und Hainen, bloß mit ihresgleichen zusammen zu stehen, so die ungerade Mauritia, und die Kokospalme als Freundin des Seenfers. — Die Palmen sind viel gepriesen: Linns bezeichnet sie als „principes" (Fürsten), und Humboldt sprach stets mit Wärme von der Herrlichkeit der edlen Palmen; Oken hielt indes die Magnoliaceen für die vollkommensten Gebilde der Pflanzenwelt. Schließlich haben wir noch als enigegengesetzt der Palme und dem Pisang die Aloe- und Cactnsformen zu erwähnen, sie, die meistens auf Hochebenen und dürren Landstrichen ihr Reich haben, Steif, ernst und bläulich grün stehen die Aloe formen da, als gehörten sie zu den steinernen Sphinx-Allem der alt-ägyptischeu Thebe, manche stammlos, andre stämmig, keine bei uns bewunderter als die mexikanische Agawe, wenn sie — ein Ereignis in nnsern Treibhäusern — ihren Blütenschaft einem gewaltigen Kandelaber gleich, in die Höhe treibt. Seltsamer noch ist die Familie der Cactus. Wie diese Sonderlinge sich in Töpfen ausnehmen, sehen wir oft genng, und können leicht denken, wie sie, bald kugelförmig, bald gegliedert, bald in Säulen aufrecht stehend wie Orgelpfeifen, oft mastenhoch, in ihrer Heimat erscheinen, und wie dort ihre Blumen uoch viel herrlicher leuchten. Doch nicht bloß der Blüten halber, manche sind durch ihr unverwesliches Holz, manche durch uahrhaste Früchte, und der Melonenkaktus durch den erquickenden Saft, den er in wasserleerer Oede dem Durstigen darbietet, von großem Werthe. §. 40. Verbreitung der Thiere. An die Betrachtung der Pflanzenwelt schließt sich naturgemäß die der Thierwelt. Die Geographie der Thiere ist jedoch schwieriger darzustellen als die der Pflanzen, da die Verhältnisse der Thiere zur Erdoberfläche, bei ihrer Fähigkeit sich von Ort und Stelle zu bewegen, weniger fixirt werden können. Auf der Freiheit der Bewegung beruht ja vornehmlich der Unterschied zwischen Thier und Pflanze. „Die Pflanze ist ein zwischen Sonne und Erde gespannter Organismus, der, von der Sonne hervor- gelockt, dem Lichte entgegenwächst, von der Erde aber festgehalten wird; sie entfaltet ihre Organe nach außen, nach dem planetarischen Centrum hin und bewegt sich nur, indem sie wächst und vom Lichte gereizt wird. Das Thier dagegen ist ein von der Erde losgerissener Organismus, der sich srei im Wasser entwickelt und der Luft entgegenwächst; es ist sür sich ein solares Centrum geworden und entfaltet daher seine Organe nach innen — e§ ist ein sich selbständig bewegender und empfindender Organismus" (Goldsuß). Die Pflanzenwelt erscheint hauptsächlich von Erde, Wasser und Lust abhängig; auf die geographische Verbreitung der Thiere dagegen wirken viel mehr bedingende Verhältnisse ein — indem z. B. ein Thier an gewisse Pflanzen oder an andere Thiergattungen gebunden ist und nur da
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer