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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 405

1874 - Mainz : Kunze
Arten des Menschengeschlechts. 405 chinesischer Rasse. Ihr Naturell zeigt heftigste Leidenschaftlichkeit und höchst reizbares Ehr-- gefühl; dabei schildert man sie, wie sie heutzutage sind, als faul, rachsüchtig und treulos. Anmerk. Häufig rechnet mau noch zu den Malaien die Bewohner der Südsee-Inseln, die jedoch von andern als eigentümlich betrachtet und mit den Küstenbewohnern Amerikas vou Californien bis Chile als besondere polyuesische oder oceanische Art aufgezählt werden. Verschiedenheiten der Polynesier und Malaien sind unstreitig vorhanden, z. B. hellere Hantfarbe, größere Füße, grade Augenwinkel n. f. w. Daß sie übrigens vor Ankunft der Europäer keine Kenntnis des Eisens hatten, die sich doch bei den Malaien vorfand, kann keinen Grund abgeben, sie für eine eigene Rasse zu halten; denn es wäre ja möglich, daß sie in viel früherer Zeit sich über die östlichen Inseln verbreitet hätten, bevor noch auf den Molucken das Eisen bekannt war. 8) Die rothe Rasse. Rechnet man die ans Eismeer grenzenden Landstriche und die westlich des Felsgebirgs gelegenen, so wie die Hochplatte Anahuak ab, so gehörte dieser Rasse das ganze Nordamerika nebst Westindien und den Küsten Venezuelas und Guayanas. Sie wird als groß und kräftig geschildert, mit langer Adlernase, doch platter zurückweichender Stirn; das schwarze Haar ist lang und straff; dichte Braunen über den kleinen, scheinbar schläfrigen Augen. Ihre Haut ist roth oder kupferfarbig, auf den Gebirgen Heller, und riecht, wenn erhitzt, fast hundeartig. Zur Charakteristik nordamerikanischer Wildeu gehört besonders die Eigentümlichkeit, daß sie nicht, wie die Bewohner der Südsee, sich leicht zu europäischer Lebensart bequemen; vielmehr begehren sie nnr Pulver und Blei und Branntwein, sonst nichts von unserer Civilisation. Mit dem diese Rasse auszeichnenden Pflegma hängt anch ihr rasches Verschwinden nach dem Eindringen der Europäer zusammen. Anmerk. Auf der Westküste Nordamerikas und auf dem Anahuak scheinen Ein- wanderungen von Nordasien statt gehabt zu haben. Humboldt wenigstens will dies aus den etwas schiefen Augenwinkeln der Azteken (eigentliche Mexikaner) wie ans andern Merkmaleu schließen. 9) Die Südamerikaner, d. h. mit Ausnahme der Nord- und Westküste. Blnmenbach hat nur eine amerikanische Rasse, die er die rothe nennt; allein die vielen Völkerschaften im Innern Südamerikas lassen sich ans keine Weise zu deu Roth- häuten zählen. Der Kopf ist fast überall unverhältnismäßig groß und steckt zwischen den Schultern, die Stirn ist breit, doch knapp, da der Haarwuchs nahe über den Augenbraunen beginnt. Anch die Nase ist keineswegs schnabelartig, vielmehr platt mit abstehenden Nüstern, und die Haut variirt zwischen lohgelb, olivenfarben und ruß- schwarz, und geht bei einigen Völkerschaften (z. B. den Gnayakas) halb ins Europäische über. Die Patagouier, an Wuchs weit über den andern, haben langes dunkles Haar, und sind schwarzbraun, obwohl unter kaltem Himmel lebend. — Aus der Vermischuug von Personen verschiedener Rassen entstehen Mischlinge, deren Zahl in Gebieten, wo sich verschiedene Nassen begegnen, oft so groß ist, daß man kaum noch Individuen reiner Rasse findet. In Amerika hat man für die Mischlinge eigene Bezeichnungen aufgestellt: Mestizen (was eigentlich allgemein
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