1874 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Schacht, Theodor, Rohmeder, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Asien -
das Land.
2500 m. aufsteigen. Der 5—6 Mln. breite Küstengürtel ist dürr und nur
durch unregelmäßige Winterregen dürftig befruchtet, während weiter im
Innern, da wo reichliche und regelmäßige Sommerregen sich ergießen, Herr-
liche Kulturlandschaften sich finden.
5) Weit südlich vom Himalaya liegen auf der Halbinsel diesseit des
Ganges die Gebirge Vindhya und G hats. Das Vindhya begleitet,
ohne sich bedeutend zu erheben, auf der rechteu Seite die Nerbudda uach
Westen, indem es nordwärts durch die Terafse von Malwa zum Tieflande
des Mittlern Ganges sich abdacht und dessen rechtes großes Stromgebiet im
Süden abgrenzt. — Die Ghats (— Gassen, also Gebirg der Pässe oder
Qnerthäler) umrahmen auf 2 Seiten das Platean von Dehrn Durch
die untere Nerbudda vom Vindhya getrennt, streichen sie in mäßiger Höhe
(12—1500 m-), mit Hochwald bedeckt, längs der Westküste der Halbinsel
160 Meilen hin. Mit den höchsten Gipfeln endet der Gebirgszug im
Südeu, nämlich mit dem malerischen, aber wenig zugänglichen, von einem
Wald- und Sumpfgürtel (ähnlich dem Terai des Hinmlaya) umgebenen
Nil-Gerri oder Blaugebirg, dessen einer Gipset, der Dodabetta,
2600 m. hoch ist. Nordwestlich legt sich an das Nilgerri oder Nilagiri die
Hochplatte von Mysore (Meißur^, südlich fällt aber das Nilgerri, dem der
Kavery entströmt, zur Tiese Gap hinunter, wo Coimbator liegt, und
steigt nochmals zum 1900 m. hohen Ali- Giri, bevor es die 1300 m. hohe
Felsptatte des Cap Comoriu bildet, vou der ein starker Bach nach mehreren
reizenden Sprüngen ins Meer fällt.
Nördlich des 17. Grades ist Trapp und Basalt in und zu Seiten der Ghats viel-
fach anzutreffen, manche solcher Kegel wurden von jeher zu Bergfesten benutzt. Der
Abfall des schönen Gebirgs nach Westen ist kurz, zur schmaleu Küste Malabar oder
Malayala sogar steil; die östliche Abdachung legt sich zu den 690 bis 800 m. hohen
Plateauflächen Dekans hinab, die vom Godavery, Krischua und Kavery durchflössen
werdeu. Meistens hat das Plateau im Osteu niedre und zugängige Nandgebirge von
etwa 1009 m. Höhe. An diese sogenannten östlichen Ghats stößt die etwa 25
Meilen breite, größtenteils unnahbare Flachküste des bengalischen Golfs, die südlich des
Krischnafluffes Koromandel, nördlich davon das Land der Cirkars heißt. Der Gebirgs-
charakter der Südspitze der Halbinsel erscheint auch auf der benachbarten Insel Cey-
lon, wo der Adams-Pik 2435 m. hoch sich erhebt.
6) Tie Halbinsel Kamtschatka wird von 2 Bergzügen gebildet,von
denen der Wests, als Ausläufer des Stanowoi-Chrebet betrachtet wer-
deu kann, der östl. dagegen, vulkanisch und nur in der Südhälfte der Halb-
infel auftretend, als Fortsetzung der Vulkanreihe der Almuten erscheint;
der höchste der 38kamtschatkischen Vulkane, die Kljuts ch e wsk aja Sopka
4885 steigt unmittelbar über der Küste auf. In den Kurilen und in
den schönen, malerischen Vulkankegeln der Japanischen Inseln setzen