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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 477

1874 - Mainz : Kunze
Asien — Vorder-Jnd ien. 477 Ostküstenland theilt sich ab in: Orissa, diecirkars, und Karnatik, dessen Küste Koromandel heißt. — Die Palkstraße trennt Koromandel von der Insel Ceylon; vor der Küste Malabar liegen die Inselgruppen der Laeca- diven und Malediven. Vom kühlen Himslaya bis weit in die heiße Zone sich hineinstreckend, hat Indien verschiedene klimatische Stuseu und den manchsachsten Boden- Wechsel; dem höchst fetten Tieflande Bengalens gegenüber liegt die schon oben genannte Jnduswüste, die indes mit mehreren Oasen besetzt ist. Alle 3 Naturreiche bieten eine Fülle von Produkten dar. Das animalische, nirgends aus der Erde so reich als in Indien, enthält zwar gefährliche Thiere genug, z. B. Parder, Königstiger, Brillen- und Boaschlangen, Gaviale, aber auch Pfauen und Fasauen, Papageien, Flamingos, Gazellen und Schildkröten, Perlenmuscheln bei Ceylon, und besonders den nützlichen Ele- phanten, und die Hausthiere: Ziege, Rind, Büffel, Pferd u. f. w. Auf die Pflege des letzteren wenden die Engländer große Sorgfalt, indem sie unter andern große Gestüte (zu Benares, Haupur, Hissar ?e., das letztere für 14000 Stück) angelegt haben. Auch die Seidenzucht Indiens ist von Be- deutuug. — Unter den Mineralien besitzt die Halbinsel die nützlichsten sowohl als'die theuersten. Edle Metalle allerdings sind wenig vorhanden (Gold bei Gangpur, im Sande einiger Flüsse zc.); aber Golkonda ist wegen seiner Diamanten altberühmt und daß die Engländer ungeheure Steinkohlen- lager entdeckt haben, wird der tüchtigeren Betreibung des Bergbaus auf Eiseu, Kupfer, Zink zc. zugute kommen. — Im Pflanzenreiche findet der Botaniker die schönste Ausbeute; die Wälder liefern Tikholz zum Schiff- bau; an Palmarten ist große Manchsaltigkeit, wie an den Handelsprodukten: Indigo, Baumwolle, Opium (besonders auf dem Plateau von Malwa), Zucker, Pfeffer, Zimmt (auf Ceylon) u. a. Gewürze, Tabak, Kaffee (auf Malabar), Thee (am Fuße des Himalaya) ?c. Zur Nahrung dienen: Pi- sang, Iams, Bataten, Mais, und in höhern Nordgegenden Weizen und Gerste, Obst und Trauben. Reis aber ist das Hauptuahruugsmittel und wird allein in den Niederungen Bengalens in solcher Masse gebaut, daß ganz Vorderindien daran genug hat. Neuerdings ist auch die Kartoffel in die nördlichen und höheren Landstriche verpflanzt worden. Dies große, von der Natur gesegnete Land sührt allein den Namen Indien mit Recht. Die Abendländer übertrugen ihn irrig auch auf die Halbinsel jeuseit des Ganges und deren benachbarte Archipele, und da Co- lnmbns auf seiner Westfahrt das ersehnte Indien in den Antillen zu finden geglaubt, so beehrte man diese mit dem Titel Westindien, und hieß nun das ganze südöstliche Asien Ostindien. Den Namen führt aber die vor- dere Halbinsel nach dem Volke der Hindu (Inder), das fammt seiner
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