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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 506

1874 - Mainz : Kunze
506 Asien — Türkei, Palästina. Palästina ist ein Plateau, das in der Nähe des Libanon weit mindere Höhe hat als gegen Süden, wo es 800 m. überm Meeresspiegel liegt. Ganz in entgegengesetzter Richtung durchfließt es der Jordon, und zwar in einer Erdspalte, die nach Süd immer tiefer wird und ein heißes Thal, meist 2 (bei Jericho 4) Stunden breit, zwischen 6— 700m. hohen Berghängen bildet. Das Küstenland, von dem man znm bergigen Plateau hinauf geht, ist wellenförmig, ziemlich fruchtbar, und an einigen Stellen kaum 2, an andern 5 bis 7 Stunden breit. Unter den Höhen sind besonders zu merken: der Kar- mel mit der Eliasquelle, der füdl. von Akka ans Meer tritt — der Tabor, der sich mit oben abgeplatteter Kuppe 576 m. über der Niedern Ebene Esdrelon oder Jesreel er- hebt und eine weite Aussicht gewährt — der schroffe Garizim bei der Stadt Stchem, 908m. hoch, aber nur 250m. über der Umgegend — die höhlenvollen Berge bei Hebron in Juda — das Gebirg Gilead östlich des Jordans u. a. m. — Der Thäler nennt die Bibel etwa 16, aber auch Grassteppen und Einöden finden sich im Lande, z.b. die Gebirgswüste, Platz der vierzigtägigen Fasten genannt, zwischen Jerusalem und Jericho. Vom tobten Meere ist schon die Rede gewesen. Das dortige Klima ist sehr von dem unsrigen verschieden. Mit Ausnahme der stürmischen Regentage ist der Winter die angenehmere Jahreszeit; denn im Dezember und Jannar blühen die Blumen und im April wird das Korn eingethan. Der Som- mer ist heiß und dürr. Sehr viel kommt deshalb auf den Regen an, der im Oktober, wo die Saatzeit beginnt, und vor Anfang März, ehe die Nehren blühen, reichlich fallen muß; (Frühregen und Spätregen, s. o. S.364); fällt er spärlich, so gibt es Miswachs und Huugersnoth, denn Bäche und Brunnen fanden sich schon ehemals, wie man aus der häufigen Erwähnung von Cisternen schließen kann, nicht viele in Palästina, doch jetzt, wo die Wälder verschwunden sind, noch weniger; der ins tobte Meer laufende droit z, B. ist ganz vertrocknet. Die Wüsten abgerechnet, worin Hyänen, Schakals und selbst Löwen nmherslreifteu, war vor alters der Boden mehrentheils ergibig, da er mit Fleiß bebant wurde, vorzüglich in den Ebenen von Jericho und Jesreel und in der reizenden Umgebung des Sees von Genezareth. Dort gediehen Gerste, Weizen, Hirse, Oliven, Feigen, Granatäpfel, Orangen, Eitronen und Trauben: berühmt waren sogar Datteln, Rosen und Balsam von Jericho, und Honig gab es in solcher Fülle, daß man von Kanaan, wo auch das Vieh treffliche Weideplätze faud, sagen konute: es sei das Land, wo Milch und Honig fließt. Uebrigens bedarf es nur eines Blickes auf die Karte, nm zu vermnthen, daß die nördliche dem Libanon nähere Hälfte (Galiläa) mit ihren Ebenen und Thälern fruchtbarer sein mußte als die südliche, die allmählich in die Hochwüste übergeht. Man theilte das Land nach der Eroberung durch Josua in 12 Stämme, später in die Landschaften: Jndäa nebst Jdnmäa oder Edom, Samaria, Galiläa, und Gilead oder Peräa. Wir wollen es nach dieser Eiutheilung durchgehen. — 1) Jndäa im Süden zwischen todtem und Mittelmeer, dessen Küste früher die Philister bewohnt hatten. Jerusalem (Salem) 8 Meilen von dem Hafen Joppe oder Jaffa, 5 Meilen vom Jordan, durch David zur Hauptstadt gemacht. Sie wurde mehrmals zerstört, 588 vor Chr. von Nebukaduezar, 70 nach Chr. von Titus, und 67 Jahre später vom Kaiser- Hadrian. Unter Constantin blühte sie wieder auf. Den Moslemin oder Mnhamme- dauern gerieth sie 637 in die Hände, hierauf den Kreuzfahrern 1099, dann wieder den 4
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