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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 508

1874 - Mainz : Kunze
508 Asien — Türkei. genießt man die reizendste Aussicht, südöstlich nach dem nahen Tabor, im Westen nach dem Karmel, und südwärts über die Ebene von Esdrelon nach den Bergen Samarias. Nain und Kana lagen in der Nachbarschaft Nazareths. Am Galiläer Meere (See von Genezareth) ist Kapernaum nicht mehr zu finden, aber Tiberias (Tabarie) und das Fischerdorf Bethsaida, Geburtsort der Apostel Petrus, Andreas und Phi- lippns, sind noch vorhanden; - Magdala glaubt man in dem armen Dörfchen El Medschdel gefunden zu haben, ebenfalls hart am See. 4) Peräa oder Gilead, öst- lich des Jordans an der arabisch-syrischen Wüste, mit gut begraseteu Steppen, wo die Juden nach dem Auszug aus Aegypten ihre Herden so lange weideten, bis sie stark genug waren, das fruchtbare Jordanthal und das reichere Kanaan zu erobern. Orte: Gadara, wovon noch stattliche Trümmer, Machärns (3 M. vom tobten Meer), wo Johannes der Tänfer enthauptet wurde, und Bethsaida Julias, wo Jesus die 5000 speiste. Weit abwärts auf einer Oase: Bosora oder Bostra, ehemals wichtig für den Karawanenhandel; auch Mnhammed, der Prophet, kam in seiner Jugend einmal dort hin. f) Die Besitzungen in Arabien s. u. bei Arabien. Z) Kleinasien oderauatoli, vou der Größe Deutschlands. Die Oberfläche ist schon oben beschrieben. — Die Hochplatte des Innern zwischendem Tanrns und derpropontis kommt in ältester Zeit unter dem Namen P h r y g i e n vor, wo Hermus und Mäander entsprangen, wo ans dem Dindymusberg die Göttermutter Kybele verehrt und Gordium wegen des Knotens besucht wardh den Alexander zerhieb. Zu Koloffä, das beinah gänzlich in Trümmern liegt, war eine der ersten christlichen Gemeinden. Jconinm, merkwürdig im Zeitalter der Krenzzüge als Residenz seldschuckischer Sultane, und durch den Sieg, welchen der deutsche Kaiser Friedrich Rothbart in zweitägiger Schlacht 1190 über die Türken erfocht. — Ein Theil Phrygiens hieß Galatien, weil im 3. Jahrhundert vor Chr. Celten oder Gallier aus dem fernen Gallien her eingewandert waren, mit dem Hanptorte Ancyra oder Angora, bekannt durch die Angora- oder Kämelziege, deren Haar zu Zwirn verarbeitet unter dem unrichtigen Namen Kamelgarn im Handel ist. Bei Angora ward 1402 der Türkensultan Bajazeth (Bajessid) von Timnr ge- schlagen und gefangen. Wo die phrygische Hochplatte zum Küstenland des Hellesponts abdacht, hatten die Könige Jlinms oder Trojas ihr Reich, und in viel späterer Zeit die von Perg amns, mit denen gleichzeitig auf der Abdachung zum Bosporus Könige von Bithynien existirteu. Am Hellespont sind jetzt die 2 asiatischen Dardanellen- fchlöffer, das alte da, wo ehemals ssestos gegenüber) Abydos lag. Hauptorte Bithy^ mens: Nikomedia, in deren Umgegend 183 vor Chr. Hannibal sich der römischen Verhaftung durch den Tod entzog. Nicäa wichtig wegen des Concils von 325. Chalcedon ist zertrümmert. — Sw. von Phrygien lag Lydien oder Mäonia mit des Crösns Thronstadt Sardes zu beiden Seiten des Flusses Paktolns am Berge Tmolus, und Magnesia am Berge Sipylns, wo Luc. Scipio 190 vor Chr. Geb. den stolzen syrischen König Antiochus schlug. — Im Tanrns wohnten die abgehärteten zum Krieg tauglichen Jsaurier, die dem byzantinischen Thron im 8. Jahrh. nach Chr. den tüchtigen Kaiser Leo den Bilderstürmer lieferten. — Kilikien (Cilicien), südöstl. Land Kleinasiens, als Küstensaum des Tanrns besonders warm, bewässert und fruchtbar, mit der Stadt Tarsus am Cydnns, in dessen Wasser sich Alexander fast tödlich erkältete.
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