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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 510

1874 - Mainz : Kunze
510 Asien — Türkei. Belebung des Verkehrs über Erzerum und Tabris nach Teheran wieder bis auf 50000 Köpfe gestiegen. Die reich bewässerten und üppig fruchtbaren Landschaften an der Süd- ostküste des schwarzen Meeres (Lasist an) bilden eine Anzahl kleiner, meist räuberischer, untereinander selbständiger Vasallenstaaten, welche die Oberherrschaft der Pforte an- erkennen. h) Inseln der asiatischen Tü rkei. — Im Marmorameere (Propontis) die9 Prinzen-Jnselchen nahe dem Bosporus, vou Griechen bewohnt, und die größere Mar mar-Adassi oder Marmorinsel, — Im ägeischen Meere, vor der Küste Klein- asiens: Bogdfcha oder Tenedos mit einer türkischen Beste, klein aber weinreich. — Midi Hu oder Lesbos , voll Buchten und guter Häfen; viel Oliven, Trauben, Feigen u. s. w. Noch stehen die alten Orte Molivo oder Methymua, und Castro Mete- lin o oder Mytilene. Die schöne Insel, Alkäus' und der Sappho Heimat, hat auf 29 Qm. nur L3000 Bew. — Südlich von Lesbos die fruchtbare Sakys oder Chios. Von Griechen bewohnt, noch vor wenig Jahrzehnten mit einer Bevölkerung von 114000 Menschen und reich durch Handel mit Mastix (Harz des Pistazienbanms), Seide, Wein und Südfrüchten, ist sie jetzt meist verödet und zählt kaum 40000 Bewohner. Die Chioten nämlich hatten an dem bekannten Aufstande der Hellenen Theil genommen; der Kapndan Pascha übersiel plötzlich die Insel, anf den Sieg folgte barbarisches Verwüsten und Morden, und mehr als 40000 Chioten wurden zuletzt als Sklave« abgeführt und verkauft. Während die christlichen Mächte Europas solche Greuel ruhig geschehen ließen, sannen die tapfern Bewohner der kleinen Nachbarinsel Psara, kühne Seeleute, auf Rache; geschickt ruderten sie in die noch auf der Rhede von Chios liegende Türkenflotte hinein, und zündeten das Admiralschiff an, das mit dem Kapndan Pascha in die Lnft flog. Dies geschah nachts den 19. Juni 1822, und trug dazn bei, andre Inseln, be- sonders Samos, vor ähnlichem Unglück zu bewahren. Syssam Adassi oder Sa- mos, der Pforte bloß tributpflichtig, übertrifft deshalb gegenwärtig das größere Chios an Produktion und Bewohnerzahl. Von den kleineren Inseln weiter südlich merken wir nur den meist unfruchtbaren Felsen Pathmos, der von wenig Schiffern bewohnt, doch als Exil des Apostels Johannes berühmt ist. Die Grotte, worin er gewohnt haben soll, wird durch Lampen erleuchtet. — Rados oder Rhodos mit Waldgebirg und schönen Thälern, und zu verschiedenen Zeiten ruhmvoll in der Geschichte genannt, hat gegenwärtig, wo es von kaum 35000 Griechen und Türken bewohnt ist, nur ge- ringe Bedeutung. Die gleichnamige Hauptstadt, 1856 von einem Erdbeben schrecklich zerrüttet, wird aber von den Türken als Festung und Kriegshafen sehr Werth gehalten, und mit Recht, wenn man sie in gleicher Weise vertheidigt, wie sie von der freien Bürgerschaft (305 vor Chr.) gegen Demetrius Poliorcetes, und von den Johanniter- Rittern 1522 gegen die Türken vertheidigt wurde. Der höchste Punkt der Insel Rho- dns, worauf vor alters ein Zeustempel stand, hat 1494 m. Höhe und gewährt eine weite reizende Umsicht. Umfangreicher ist Cypern (149 Q. M., 110—120000 E. meist Griechen) vor dem Golfe von Skanderun. Schöues Gebirg (Olymp 2010 m.), fruchtbare Ebenen, mildes Klima, vortrefflicher Wein, aber elende Bebauung. Im alten Hellas galt diese herrliche Insel für einen Lieblingsaufenthalt Aphrodiles, deren Tempel zu Jdalium, Paphos und Amathus prangten. Nach Untergang des griechisch-macedo- nischen Glanzes gerieth sie in die Gewalt der Römer, dann unter byzantinische Herrn;
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