Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 512

1874 - Mainz : Kunze
512 Asien — Arabien. Saba, Salomons Freundin, die der Koran Balkis nennt, herrschte in Jemen. Der Centralplatz und Sitz des Jmam ist Sana mit 40000 Emw., vielen Moscheen und Bädern, etwa 20 M. von der Küste in schöner Berggegend; fließende Gewässer machen sie zu einem Damaskus im Kleineu. B eit el Fakih in der Tehama und die Hafen- stadt Mochä sind besuchte Kaffeemärkte. Die Hafenstadt Aden (30000 E.) am gleich- namigen Golf, ein zweites Gibraltar, gehört seit 1838 den Britten; ebenso gehören ihnen die Inseln Perim in der Straße Bab el Mandeb und Kamaran ini rothen Meer, wogegen die Franzosen 1869 an der Südwestecke Arabiens (gegenüber Perim) Scheik-Said mit guter Bai und günstigem Ankergrund in der Nähe erworben haben. — 2) Östlich von Jemen liegt der minder glückliche Südostrand Arabiens (Had- ramaut), der in eine große Zahl einzelner kleiner Staaten zerfällt und jüngst von dem deutschen Reisenden Maltzan theilweise näher erforscht und beschrieben wurde. Bir Ali und Megdaha, kleine Hafenstädte in dem unteren Wähidistaate. Weiter östl. die Stadtmakalla an der Küste, aus unseres Landmanns Wrede Reisen (1843) be- kannt. Wichtiger sind die Ostküsten Oman und El-Ahsa oder Bahrein. Oman vom Ras (Vorgebirge) El Had bis zur Ormusstraße hat nur ein schmales Tehama, in- dem sich der bergige Boden meistens schon vom Ufer aus terrassenweis erhebt, und der hohe Wüstenrand im ganzen nur 10 Meilen vom Meere entfernt ist. Das Jmamat Oman soll in Arabien eine Bevölkerung von 1,800000 Seelen haben; damit war (bis 1856) noch die ostafrikanische Insel Zanzibar mit benachbarten Küstenstrichen ver- Kunden, so daß die Bevölkerung des ganzen Jmamats weit über 2 Mill. S. betrng. Die Besitzungen an der persischen Küste sind seit 1867 an Persien zurückgegeben. Omans Hanptort Maskat (unterm Weudekreis) mit 60000 Bew. treibt lebhaften Handel, man trifft unter den Kanflenten viele Banianen. Auf der Küste El-Ahsa, am persischen Golf, bewundert der Araber einen Bergbach, den Aslan, der sich ins Meer ergießt und nur selten sein Wasser verliert. Dem dortigen Hafen El-Kätif gegenüber liegen die Bahrein-Inseln, berühmt wegen des Perlenfangs. — 3) H edfcha s, nördlich von Jemen am rothen Meere, dessen Ufer voller Untiefen und Korallenbänke sind, und das zur Flntzeit 8 — 10 m. über das Niveau des Mittelmeeres steigt. Hedfchas ist kein flaches Küstenland, es ist gebirgig, aber höchst trocken. Unter einem Himmel, der sich sehr selten bewölkt, außerhalb der tropischen Regenzone, liegen Gipfel und Abhänge der Berge nackt da, und nur in den schmalen Wadis zeigt sich etwas Vegetation. Dennoch sind einige Städte dieses unerfreulichen Laudes vou Bedeutung. Vor allen Mekka, die Geburtsstätte des Propheten, die aber schon im Alterthnm den Arabern heilig war; denn sie enthielt den von einein Engel für Hagar und Jsmael geöffneten Brunnen des Lebens (Zemzem), den schwarzen Stein Abrahams und die darüber gebaute Hütte Kaaba. Seit Muhammeds Zeit wird weder Christ noch Jude zugelassen; der moslemischen Pilger von Marokko bis Indien, und vou Konstantinopel bis zum Nigerstrom ist aber eine so große Menge, daß Mekka in gewissen Zeiten des Jahrs zu einem sehr belebten Handelsplatze wird. Die Einwohnerschaft selbst soll zwischen 40 und 50000 Köpfe stark fein®). Etwa 12 Meilen abwärts von Mekka liegt die Hafen- und Handelsstadt *) Mekka kennen wir besonders aus der genaue» Schilderung res gelehrten Reisenden Burk Hardt aus Basel (1° 1815 zu Kairo), der, der arabischeu Sprache
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer