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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 543

1874 - Mainz : Kunze
Afrika - das Land. 543 ja ein gewaltiger Fall in der Hälfte seines mindestens 300 M. langen Laufes, da, wo er unterhalb Sescheke nach O. wendet, unterbricht gänz- lich die Schiffahrt. Livingstone hat diesen großartigen Wasserfall, den größten des Erdtheils, nach seiner Königin Viktoria benannt und ihn als die herrlichste Erscheinung auf seinen Reisen bewundert. Der eben noch 900 m, breite Strom, von Höhen beengt, stürzt plötzlich etwa 30 m. tief hinab, jedoch in eine Felsenspalte, die vielleicht in ihrer Tiese höhlen- artig ausgedehnt sein mag, allein nach den Uferfelsen zu urtheilen, die unterhalb des Falles einander nahe stehen, nur 25 in. Breite hat und sich meilenweit zwischen bunt bewaldeten Höhen hinzieht. Man begreift nicht, wo die Wassermasse bleibt, sagt Livingstone. Mächtig ist das donnernde Gebranse, und der wie dicker Dampf aufspritzende Wasserstaub so groß, daß der Sturz von dem umwohnenden Negervolke „mosi oa tungia" , „der tofende Rauch " genannt wird. Uebrigens ist der Zambesi streckenweis eine treffliche Wasserstraße, hat viele und schiffbare Nebenflüsse und selten unbewohnte Gegenden zur Seite; vielmehr durchfließt er sehr fruchtbare und oft gut bevölkerte Länder, und könnte für den Verkehr mit Europa und sür die Kultur Südafrikas von großer Wichtigkeit werden. — Ober- halb seines großen Falles führt der Strom den Namen Liambye lliam- bia, Dombasi, Kabompo). Livingstone folgte ihm von da aufwärts, bis wo sich ein andrer Fluß, der Lib a oderloiba, mit ihm vereint; auch an diesem Flusse zog er (1854) aufwärts, ehe er sich zur Erreichung seines Reiseziels völlig gen Westen wandte. Das Quellgebiet des Liambye ist erst vor kurzem von Livingstone in jenem Wald- und quellreichen, 12—1600 m. hohen Plateau entdeckt worden, das in einem großen südl. Halbbogen (von 23» bis 34° O. L. v. Gr.) als südl. Wasserscheide des Lualaba (obern Cougo) den See Bangweolo umsaßt, da, wo im W. dieses Sees unter 26° O. L. v. Gr. und zwischen 11 und 12° S. Br. am Fuße eines Hügels 4 starke Quellen, nicht mehr als 2^/e Mln. von einander entfernt, hervor- strömen, um schon in geringer Entfernung zu ebensoviel großen Flüssen zu werden: der Liambye westwärts und später südwärts, der Lnengye (Lunga, Kasuri, Kasue), ein Nebenfluß desselben, südwärts, und 2 Zuflüsse des Lualaba nordwärts. Der Dilolo-See, aus dem Wasser zum Liba kommt, ist kein Gebirgswasser, hat vielmehr ausgedehnte Sümpfe und periodisch überschwemmte Länder zur Seite, und liegt doch in einer Meereshöhe von 1445 m., desgleichen der 8 M. davon entfernte in unabsehbaren Savannen liegende See K i s u m a d s chi. Selbst da, wo der Liba in den Liambye mündet, ist der Boden noch nicht 100 m. unter dem Niveau des Dilolo. Das viele Taufende von Quadratmeilen um- saffende Stromgebiet auch des obern Zambesi ist also keineswegs eine Mulde, sondern nur eine sanft nach So. geneigte Hochebene. Erst vom
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