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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 570

1874 - Mainz : Kunze
570 Afrika - Aegypten. ablagernng hervorgerufene Erhöhung des Bodens auf ungefähr 0,150 m. in einem Jahrhundert anzunehmen ist.*) Da die Stärke der Ackererd- fchicht 7-10 m. beträgt, darunter aber Meeressand liegt, so könnte diese Ablagerung, wenn sie von Anbeginn gleichmäßig gewesen wäre, auch keine Bettveränderungen vorgekommen wären, in etwa 6000 Jahren erfolgt fein; die ältesten Denkmäler im Nilthale reichen ins 6. Jahrtausend. — Atmo- sphärische Niederschläge kommen nur in Unterägypten (Mittelmeer bis Kairo) vor, und namentlich in der Nähe des Meeres zeitweise ziemlich bedeutende Regengüsse; Oberägypten dagegen liegt in der regenlosen Zone, es genießt eines fast ununterbrochen heiteren Himmels und ewigen Sommers, da es auch keine tropische Regenzeit besitzt. Oft vergehen viele Jahre, bis es in Theben, Assuiw u. a. O. ein einzigesmal regnet; Kinder wachsen heran, ohne je einen Regen gesehen zu haben. Schade, daß der Nil nicht überall in der Ebene schiffbar ist. Er wird nämlich nicht bloß da, wo er die Hochgegenden verläßt, sondern auch noch in seinem Laufe in Nubieu zu maucheu Stürzen und Stromschnellen (Schellals) genöthigt, besonders durch Grauit- und Porphyrberge, die an ihn herantreten und mit Felsen sein Bett durchsetzen; erst mit den kleinen Katarakten bei Syene, beim Eintritt nach Aegypten, hören diese Störungen der Schiffahrt völlig auf. Dessenungeachtet gewährt der Nil, und wo nicht er selbst, doch die Kette der Ortschaften an seinen Usern, eine natürliche Verbindung zwischen dem Mittelmeer und Aethiopien, und erleichtert den Verkehr mit den Häfen des rothen Meeres, deren Lage durch die Quer- thäler der Wüstenplatten bestimmt ist und zu welchen zu verschiedenen Zeiten mehr oder minder wohlgepflegte Karawanenwege führten. Der Nil, der außerdem das köstlichste Trinkwasser liefert, ist somit die eigentliche Lebensader des Landes; die Araber in ihrer sprachlichen Plastik nennen ihn deshalb Abn-el-baraka, Vater des Segens, gleichwie sie den Regen als Nnznl-er-rahme, Herabsteigen der Gnade, bezeichnen. Ohne die Nähe dieses Stromes und ohne das bewohnte Delta hätte der Handel mit Indien nie das rothe Meer so beleben können, wie es ehemals vor der Umschiffung Asrikas geschah. Die Geschichte erzählt, wie blühend und reich Alexandrien selbst noch unter den Chalifen gewesen, damals als Aidab am rothen Meere (22*/*° Breite) von Mekkapilgern und Handelslenten wimmelte und die Niederlage indischer Produkte war, die von dort ihren Weg zum Nilthale und von Alexandrien übers Mittelmeer nahmen. Und *) Bei Theben ergab sich nach den Monumenten eine Erhöhung von 0,106 my bei Heliopolis nach dem dortigen Obelisken von 0,150 in. für 1 Jahrhundert. Für" Kairo ist eiue Erhöhung von 0,120 m. per Jahrhundert nachgewiesen; auf Elephantine fand man für 1600 Jahre eiue Erhöhung von 2,11 m.
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