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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 580

1874 - Mainz : Kunze
580 Afrika — Aegypten. feite, hat sie eine Oeffnung, wodurch man ins Innere gelangt. Was man darin ge- fimdeit, sind ab- und aufsteigende Gänge, einige Kammern und eine Art von Sarkophag. — Nahe deu 3 Pyramiden blickt aus dem ringsum angewachsenen Sande eine kolossale 33 in. lange Löwensphinx hervor mit einem den Sonnengott vorstellenden Menschenkopf. 2) Das Delta oder Untercigypten, das gleich unterhalb Giseh beginnt, wo die Berge sich vom Nil entfernen. Im Alterthum zählte man 7 Mündungen des Nils. Die bei Kanopus war die westlichste und die bei Pelusium am weitesten östlich; der mittlere Nilarm hieß nach dem Orte Sebennytus. Außerordentlich war das Geäder von Kanälen, und eine Menge Städte wie Bubastus, Busiris, Sais und Nauk ratis (letztere beide am kanopischen Arme) und On oder Heliopolis, wo Josephs Schwiegervater Oberpriester war, an einem Seitenkanale des Deltas nahe dem Dschebl (Berg) Mokattam, mit dem der arabische Höhenzug im Norden endet, blnheten in dem fruchtbaren Getreide- und Wiesenlande, — Was die Gegenwart betrifft, so sind folgende Orte besonders zu merken: Kairo am Beginne des Deltas. Die Araber nennen die Stadt durchweg Maör; der vollständige Name ist Masr-el-Kähira, die Siegreiche. *) Diese von Arabern erbaute Stadt, eine Gründung der Fatamiden, welche das Land vom Chalisenreiche losrissen, und jetzige Residenz des Khedive, hat 4 Stunden im Umfange, meist enge Straßen, hohe platt gedeckte Häuser, und nicht bloß Herber- geil, Bazars, Fabriken, Kaffeehäuser, Bäder, gewöhnliche arabische Schulen und eine Menge Moscheen, sondern auch eine große Bibliothek und eine Art Universität. En- ropäische Gasthöfe und Kaffeelauben liegen an dem umfangreichen, schön bepflanzten Platze Birket-es-Bekieh, von höher liegenden Alleen rings umfaßt. Die Citadelle mit dem 90 m. tiefen Josephsbrunnen liegt auf einem Absätze des nackten, schon ostwärts ziehenden Mokattam. Bewohnerzahl 354000, einschließlich der durch Eisenbahn und Kanäle mit Alexandrien verbundenen Hafenstadt Bulak am Nil und des aus einem Zeltlager des Amru entstandenen Alt-Kairo oder Fostat, Nach dem jetzt wieder- belebten Hafen Suez (15000 E.) führt eine gute Straße mit 5 Stationen und eine Eisenbahn. Das große Kanalwerk über die Bitterseen, den Timsah- und Mensaleh- See nach Port-Said (15000 E.) am Mittelmeer ist oben schon erwähnt. Damiät (Damiette) mit 60000 E., an einer der beiden Mündungen des sebennytischen Armes und in der Nähe des fischreichen Mensalehsees, ist Hauptort der Reiskultur im Delta und vermittelt den Handel mit Syrien. Raschid (Rosette) an der versandeten kano- pischen Mündnng, hat nur noch 21000 E,, obwohl zwischen Gärten, Reisfeldern, Dattel- und Orangenhainen gelegen. Mansnrah nicht gar weit vom alten Busiris, aus den Krenzzügen bekannt, weil Louis Ix. dort 1250 besiegt und gefangen wurde. Alexan- drien (Jskanderia) auf einer schmalen sandigen Landzunge zwischen dem See Mareotis und dem Meere, unter den Herrschern aus macedouischem Stamme Sitz der Gelehrsam- keit und Vermittlerin der griechisch-römischen Bildung mit der orientalischen, mehrere Jahrhunderte hindurch eine der bedeutendsten Handelsstädte der Erde, ehmals mit 800000, jetzt wieder mit 220000 Bewohnern, worunter 12000 Europäer. Der neue Aufschwung Alexandriens datirt von der Eröffnung des Mahmndiehkanals (1819 durch Mehemeb *) Die 2. Silbe wird sehr kurz gesprochen, so daß die Aussprache sich in „Kairo" zusammenzieht (also nicht Kairo).
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