Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 606

1874 - Mainz : Kunze
606 Afrika — Congo — Z ambesiländ er. sterben, weibliche wie männliche, nnr zwei läßt man übrig, seine Gruft zu bewachen. Die königliche Residenz ist in der Stadt Kabebe, nahe dem 8.Breitengrad östlich des Kasa'istroms. Magyar hat den Mnati dort zweimal besucht. Er schildert die Stadt als von regelmäßigen Straßen durchkreuzt, hier und da von ungeheuren Pandabäumen beschattet, mit mehreren Marktplätzen für Lebensmittel und Waareu, und meint, daß sie mit den dicht umliegenden Ortschaften etwa 50000 E. zählen könne. Ein paar Meilen nördlich von Kabebe liegt der Ort Galanja mit der königlichen Gruft. Im westlichen Theile des Reiches, in der Mitte zwischen Kassabi und Quaugo, liegt Cabango, das mit Cassauge iu Handelsverbindungen steht. — Das Reich des Mnati-Janwo mag einige tausend Q.-M. groß sein, doch nur mit einer Million Bewohner, und wird im Osten durch ungeheure Einöden von dem Reiche des Cazembe, der dem Mnati-Janwo tributpflichtig ist, getrennt. Dieses liegt im S.-W. des Tangaujika und umfaßt die Seenmulde des obern Lualaba (Luapula). Cazembes Residenz ist die von Livingstone wiederholt besuchte Handelsstadt Luceuda oder Lunda, im S. der Moerosees; zu seinem Reich gehören wahrscheinlich auch die seit Jahrhunderten bearbeiteten, berühmten Kupferminen zu Katanga. — Nördlich von Cazembes Reich und im W. des Tanganjika liegt das wald- und wasserreiche Land Manynema, wo die heiße Quelle bei Bam- barre, von wo aus Livingstone nach verschiedenen Richtungen das Gebiet durchstreifte und auch den nordwestlichsten Punkt seiner letzten großen Tour (1366/72), nämlich den Marktplatz Njangwe (4" S- Br. und 25 O. L. v. Gr.) erreichte. Während die südlich angrenzenden Länder von den beiden großen Fürsten Muatijauwo und Cazembs beherrscht werden, bilden die Manyuema kein gemeinschaftliches Staatswesen, jeder Häuptling ist von dem andern unabhängig, und zwischen den verschiedenen Abtheilungen des Volkes besteht kein politischer Zusammenhang. Die Manyuema siud (gleich den um einige Grade weiter nordwärts wohnenden Monbuttu und Niamniam) Menschen- fresser, aber sie essen nur im Krieg getödtete Feinde, scheinen bei ihren kannibalischen Orgien von Rache angestachelt zu sein und lassen nicht gerne Fremde als Zuschauer zu, sowie auch die Frauen keinen Zutritt habeu. Sie bauen sich keine ruuden Hütten, wie die übrigen dunkelfarbigen Afrikaner, sondern ihre Behausungen haben die viereckige Ge- stalt, die Dr. Schweinfurth zu seiner höchsten Ueberraschnng auch bei den Monbuttu fand und die nur an der Westküste und dort überall angetroffen wird; sie sind auch nicht ohne Kunstfertigkeiten, und ihr Aeußeres, wie das der Bewohner von Lunda, schildert Livingstone als sehr vortheilhaft. Schön geformte Köpfe siud gewöhnlich und im allgemeinen stehen Männer wie Frauen weit über den Sklaven in Zanzibar und anderen Orten. Die Frauen haben eine warme, hellbraune Hautfarbe, gerade Nasen, schön geformte Köpfe, kleine Hände und Füße, vollkommene Körperformen und sind so viel hübscher als die Zanzibar-Sklavinnen, daß alle Sklavenhändler darauf erpicht sind, die wirklich hübschen Manyuema-Frauen zu erlangen. In einer Versammlung beim Häuptling Jnsama, westlich vom Südende des Tanganjika, sah Livingstone ebensoviele schön geformte, intelligente Köpfe, wie man sie in Versammlungen in europäischen Großstädten sindet, und Gesicht und Figur entsprachen den wohlgestalteten Köpfen — keine vorstehenden Kiefern, keinen Schennthor-Mnnd, keine Spornfersen. Wie Magyar, so hat auch Livingstone diese Völker friedfertig und gastfrei gefunden. Er rühmt besonders die wohlwollende Aufnahme bei den Häuptlingen zu Schiute und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer