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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 609

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — der Süden. 609 und mit schwarzem kurzen Wollhaar, aber die Nase gebogen, die Stirn hoch, überhaupt von ausgezeichneter Körperbildung. Sie verbinden Feldbau mit Viehzucht, leben meist von Hirse und Kafferkorn mit Milch gekocht, und von Fleisch, wenn sie Vieh im Raub- zuge oder auf der Jagd erbeutet; sind auch sonst zu einigen Arbeiten nicht ungeschickt in Holz, Elfenbein und Metall, denn ihre aus hartem Holz gefertigten Affagaieu oder Wurfspeere haben erzene und eiserne Spitzen. Zu den Schilden aber nehmen sie Büffelfell. Die fortwährenden, grausamen Kriege mit Portugiesen, Holländern und Engländern haben sie sehr verwildert und ihre Charaktereigenschaften verschlechtert; ihre kriegerische Lust aber hat den Engländern während dieses Jahrhunderts viel zu schaffen gemacht, und die Missionare schreiben ihnen nicht wenig Bildungsfähigst zu, obgleich es bei ihnen wie bei den von Livingstoue geschilderten Negern sehr schwer hält, sie vom Glauben an ihre Zauberer und Regenmacher abzubringen. Ihre Sprache ist vokal- reich, man hört sie gern. An jagdbaren Thieren, woran sie ihre Gewandtheit üben können, namentlich an Quaggas, Antilopen, Giraffen, Büffeln, Elephanten und Löwen, beginnt es in der neuesten Zeit, doch nur im Süden, etwas zu fehlen. Sie be- stehen aus mehreren Amas oder Stämmen, z. B. Amaponda, Amakosa, Ama- zulu u. s. w. unter erblichen Oberhäuptern, gewöhnlich mit einem Rath der Vornehm- sten zur Seite. Die Zulukaffern sind gegenwärtig die bedeutendsten. Die südlichsten Stämme sind jetzt dem Caplande einverleibt. 3) Die Betschnanen sind westliche Nachbarn der Kaffern, mit denen sie häufig in Streit gelebt. Von den Drakeubergen dehnen sich die ursprünglich ihnen gehörigen Länder bis zur Kalahariwüste und vom Caledon, Nebenfluß des Nu-Garib, bis zum Ngami-See aus, doch haben ihre einzelnen Stämme es ebenfalls uie dahin gebracht, sich zu einem großen Volke zu vereinen. Im Vergleich mit den Kaffern sind sie min- der kriegerisch und raublustig, dagegen thätiger auf ihren Feldern, geschickter in allerlei Arbeiten, sorgfältiger in der Erbauung von Hütten und Dörfern und noch frei von der Hinterlist, Treulosigkeit und Bettelhastigkeit der Küsteustämme. Ihre Sprache, die Sitschu a ua, wird vom Garib bis zum Zambesi verstanden, und war dem Livingstone, der mehrere Jahre unter ihnen in den Missionsorten Knrnman und Kolobeng thätig gewesen, vollkommen geläufig, eh' er die große Entdeckungsreise nach Norden antrat. Daß die Makololo als Eroberer ans dem Schöße der Betschuanen hervorgegangen, haben wir vorhin erwähnt. Anderseits sind aber fast alle östlichen Betschuauen unter fremde Herrschaft geratheu, die an den Matoppobergen nördlich vom Limpopo unter die Ama- Tebele-Kaffern (Matebele), die unter dem im September 1868 verstorbenen Kriegsfür- sten Mosilikatse, den vorher Mauch in dem Kraal Matlokotlolo noch aufgesucht hatte, unter Mord, Raub und Zerstörung ein Reich gründeten; die Ackerbau und Ge- werbe treibenden Makalaka, die schwächlichen Maschona mit jüdischem Typus, die Bahlovkwa oder Kuopsuaseu, die buschmannartig in den Bergen lebenden Banyai u. a. Betschnanenstämme sind als „Maschole", d. i. Sklaven den stolzen, kräftigen Matebele unterworfen. Unter 192/3° S. Br. die Missionsstation Jnyati, und 2 Grade ost- südostlich davon die räthselhasten, von Mauch aufgefundenen Ruinen von Zimbaotz. Südlichere Betschuanen geriethen unter die Herrschaft der aus dem Caplande entwichenen holländischen Boers, d. H.bauern, denen nur die Basutos in den Malnti oder Blan- bergen unter dem tapfern Führer M o s ch e s ch glücklich widerstanden.
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