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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 623

1874 - Mainz : Kunze
Allgemeine Nebersicht. 623 vielseitigste Berührung von Meer und Land, so hier die reichste Abwechse- lung aller Hauptformen der Bodenbildung: Hochgebirgslaud, Mittelgebirge, Stufenland, Tafelland und Tiefebenen. Keine steilen Randgebirge, durch welche ein inneres Hochland gegen die Glieder abgemauert würde, wie z. B. in Asien, die Kettengebirge alle reich gegliedert, nicht ast- und gliedlos, wie z. B. in S.-Amerika; nirgends hemmen die Gebirge den Berkehr des Ostens und Westens, des Südens und Nordens, sondern weisen ihm nur bestimmte Richtungen an; die Form der Hochebene kommt nur in geringem Umfange (Spanien, Süddeutschland) und in geringerer Höhe, als z. B. in Asien vor, und selbst die Einförmigkeit der Tiefebenen wird durch Hügelgruppeu und Landrücken unterbrochen. Das Grenzgebirg Ural ist schon bei Asien (S. 427) besprochen; es reicht nicht bis ans kaspische Meer, sondern läßt das 50 Mln. breite Völker- thor noch offen, durch welches Scythen, Germanen, Slaven, Hunnen, Mon- golen ic. aus Asien nach Europa zogen. Das übrige Gebirgsland Europas finden wir vorzugsweise im S. und N.-W. und zwar in 4 Systemen. 1) An beiden Seiten der Flüsse Donau, Rhein, Rhone und auf der italischen und griechischen Halbinsel. Als höchstes Gebirg Europas erhebt sich hier das Hoch gebirg der Alpen, 3000 Q.-M. überlagernd und im O., N. und W. von einem Kranze von Mittelgebirgen umschlossen. Ihr südwestlicher Theil biegt sich zu den niederen Apenninen herum, die (nur in der Mitte ihrer Länge beträchtlich aufsteigend) ganz Italien durch- ziehen; und ihr südöstlicher hängt vermittels dalmatischer Ketten mit dem Schar-Dagh und dem macedonischen Gebirge zusammen, das sich nicht bloß östlich zum Balkan und südlich im Pindus fortsetzt, sondern noch Bergketten über ganz Griechenland breitet. Die nördlichsten Arme des macedonifchen Gebirges trennt nur der enge Durchbruch der Donau bei Orsowa von den siebenbürgischen (transylvanischen) Bergmassen, die nordwestlich mit dem Tatra zusammenhängen. Mit den eigentlichen Alpen steht das karpathische Mittelgebirge zwischen ungarischer und sar- matischer Tiesebene nicht in direkter Verbindung, ebensowenig der westliche Flügel des mitteleuropäischen Mittelgebirges, nämlich das französische (zwischen Saone-Rhone und Garonne), dessen südlichstes Glied die Sevennen bilden und das von den Alpen durch das oft nur schmale Rhonethal ge- schieden ist. Das centrale oder deutsche Mittelgebirgsland (vom Gesenke bis zu den westlichsten Ausläufern der Ardennen und vom Iura bis zum Harz) hängt nicht mit dem östlichen, wohl aber mit dem westlichen Mittelgebirgsflügel und mit den Alpen unmittelbar zusammen. Anmerk. Die gebirgigen Inseln des Mittelmeeres scheinen mehrentheils abge- risseue Stücke Italiens und Griechenlands zu sein. In Sicilien setzt sich offenbar der Apennin fort; die Höhen Corsicas können für eine Fortsetzung der Seealpen gelten.
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