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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 634

1874 - Mainz : Kunze
(334 Europa. Skandinavien ein; welche Ausbreitung sie in der größten Revolution ihrer Geschichte, in der Völkerwanderung gewannen, ist bekannt. Sie zerfallen in 3 Gruppen, nämlich: «) Gothen, seit Anfang des 3. Jahrh. in den östl. Donauebenen und am Pontus seßhaft, später als Ostgothen in Pannonien und Italien, als Westgothen in Thracien, Jllyrien, Südwestgallien und Spanien; beide sind als Völker untergegangen und ihre Sprache ist nur noch in Denkmälern (vor allen Wnlfilas Bibelübersetzung!) vorhanden, ob- wohl unter anderem geographische Namen (z. B. Cataluua) noch an sie erin- nern und in der Krim bis zu Anfang des 16. Jahrh. schwache Reste von ihnen vorhanden waren, ß) Deutsche, dereu Sprache sich in das Ober- und in das Niederdeutsche scheidet, von welch letzterem einzelne Dialekte (holländisch, vlämisch, auch englisch, das allerdings seit der nor- mannischen Einwanderung viele französische Vokabeln und in neuerer Zeit eine Unzahl von Fremdwörtern aus allen Sprachen in sich aufgenommen) sich selbständig ausgebildet haben, y) Nordgermanen oder Skandi- navier, deren ursprüngliche Sprache noch auf den Färöer und auf Js- land zu finden, in ihren jüngeren Weiterbildungen aber in schwedisch (Schweden und Finnland) und dänisch (Dänemark und Norwegen) ge- spalten ist. — 5) Die Slaveu, früher in den Ebenen Osteuropas, später beim Vorrücken der Germanen diesen westwärts nachziehend und bis über die Elbe, an die Saale, in die Regnitzgegenden, in die östlichen Alpenthäler und auch den nördlichen Theil der Bamnhalbinsel vordringend. Wo sie an die Germanen grenzten, wurden sie, deren eigentlicher Name Win- den (Wenden) oder Serben (Sorben) ist, seit Karl des Großen Zeit mehr und mehr wieder zurückgedrängt und ist dieser Regermanisationsprozeß solcher in früher Zeit rein deutschen Länder noch nicht abgeschlossen. Die Sprachen der Polen, der Russen und Rutheuen, der Tschechen in Böhmen, der Hanaken u. a. in Mähren, der Slovaken in Nordungarn, der Kroaten und Slavouier, der Slovenen in Südösterreich, der Bos- nier und Serbier sind slavischen Stammes. In die latinisirte Sprache der Dacier (Walachen), besonders aber in die gräeisirte der Bulgaren hat sich (wie in die illyrisch-griechische der Arnauteu oder Albauesen) viel slavisch gemischt. — 6) Seiten oder Sittauer an der Ost- und Südostseite des baltischen Meeres, seit lange von Deutschen und Slaven hart bedrängt und deshalb aus immer engeren Raum eingeschränkt, den letzteren näher verwandt als den Deutschen; ihre wohlklingende Sprache, alterthümlich und (da das Volk ohne wahrhaft geschichtliche Bedeutung) wenig entwickelt, ist in Ostpreußen vertilgt, wird aber noch im Gebiete des Niemen, sowie unter den Bauern Kur- und Sivlands geredet.
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