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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 664

1874 - Mainz : Kunze
664 Europa — die Türkei. netten, 2 alte und 2 neue, sind (zerfallende) Castelle am Hellespont, 2 ans der euro- päischen und 2 auf der asiatischen (Seite. b) Makedonien, worin: Satonichi mit 85000 E., Sitz abendländ. Consnln, eines griechischen Erzbischofs :c. Viel Gewerbthätigkeit, nach Konstantin opel die wich- tigste Handelsstadt des Reiches, deren Bedeutung noch zunehmen wird, wenn erst die Eisenbahnverbindung mit den ungarisch-österreichischen Bahnen hergestellt sein wird. Macedonischer Tabak wird besonders viel ausgeführt, in neuerer Zeit auch Baumwolle, seit man während des nordamerikanischcn Krieges für vermehrte Baumwollenkultur im Thale des Vardar gesorgt hat. Seres 30000 E. mitten in Baumwollfluren. Das Gebirg Athos ist besonders merkwürdig wegen seiner 22 griechisch-orthodoxen Klöster nebst 500 Kapellen und Einsiedeleien mit mehr als 3000 Mönchen, die Ackerbau und Gewerke treiben und 11 Dörfer besitzeil. Seit 400 Jahren genießen sie schon den Schutz des Sultsns, sind stark ummauert, und dürfen sogar christliche Soldaten halten. c) Thessalien, worin Larissa am Salambria mit 25000 Einw., und Tirk- hala, Hauptstadt des gleichnamigen Ejalets.*) ä) Albanien, besteht aus Epirus im Süden und Jllyrien im Nordeu. Unter römischen Kaisern soll albanisch Volk von der Südseite des Kaukasus hieher verpflanzt sein, daher der Name und die nicht bloß aus griech., illyr., latein. und slavon., son- dern auch aus unbekannten Wörtern gemischte Sprache. Die Albanesen sind theils Christen, theils Moslems und stolz auf ihre Krieger als Palikaren, d. h. Tapfere. Janina (Joannina) mit 25000 Einw. am gleichnamigen See und Skutari oder Skodra im Norden sind Hauptstädte, jene in Epirus, diese in Jllyrien. Bitolia od. Monastir in einer Ebene am Pindns, Hauptort des Ejalets Rumili, ist eine schmutzige Stadt, doch als Kreuzpunkt des innern Karawanenverkehrs wichtig (15000 Einw.). Griechische Kaufleute von hier, und von der benachbarten Stadt Ochrida am gleich- namigen See, kommen oft zur Leipziger Messe. Kroja in der Geschichte Skanderbegs berühmt. Das kleine Volk der Sulioten, das über V/t Jahrhundert sich fast un» abhängig in der Gebirgswildnis am schwarzen, reißenden Wasser des Acheron, südwest- lich von Janina, erhielt und die Heldenfamilie Bozzari zu den Seinigen zählte, war ein griechisch-albanisches. Es gibt auch ein Gebiet freier Albanesen, südlich von Montenegro, unter einem erblichen Häuptling, der aber von der Pforte Besoldung zieht. Als römisch-katholisch stehen sie mit dem griechisch-christlichen Montenegro im Gegensatz. Der Hafen von Durazzo (Drasch, Epidamnns) ist jetzt versandet. e) Bosnien, nebst Herzegowina, türkisch Dalmatien und türkisch Croatien oder Kraina. Waldiges Gebirgsland, in den Thäleru Anbau von Mais, Weizen, Roggen, Hafer, Gartengemüsen, in der Herzegowina, die mehr südeuropäischen Charakter hat, Sago, Reis, Tabak, Wein, Südfrüchte, Zucker, hie und da auch der Oelbaum; doch mehr Viehzucht als Landbau. Reichthum au Metallen, der jedoch wenig ausgebeutet wird. Maugel an Verkehrswegen. Die Bosnier reden dieselbe Sprache wie die *) Am Abhänge des Ossa wehrte ein hellenisches Montenegro die Verwüster durch Jahrhunderte ab und bildete einen kleinen, fast unabhängigen Freistaat, eine Arbeiter- republik mit entwickelter Industrie und bedeutendem Handel, besonders nach Wien: Ambetakia; jetzt ist die ehemals so gewerbfleißige Stadt durch den Krieg und durch die Einfuhr englischer Fabrikate fast verarmt.
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