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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 693

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Italien. 693 und benachbarten palatin Hügel streckte sich gegen die Mitte der Stadt das große Forum aus, vor dessen Südende nachmals Vespasian das Colosseum, groß genug für 80090 Menschen, erbaute. Die Fläche südwärts des Palatinus ward zum Circus Maximus, der mehr als 100000 Menschen faßte, und eiue Fläche nördlich des Capitols am Strome zum großen Marsfelde benutzt. Dieses stieß an die Gegend der Gartenhügel (jetzt Monte Pincio), die unter Kaiser Marc Aurel ebensowohl mit Manern umfaßt wurden, als auch die Vorstädte au der rechten Seite des Flusses, welche die transtiberinischen Anhöhen Janicnlns und Vaticanus bedeckten und durch 6 Brücken (die vaticanische hieß die des Triumphs) mit der Hauptstadt zusammen» hingen. Der Umfang Roms, das nun Zehnhügelstadt heißen konnte, war dadurch außerordentlich, und die Bevölkerung mochte weit über eine Million betragen. I. Cäsar jagte einmal 150000 Leute fort, die sich nicht als Angehörige der Stadt ausweisen konnten. Geschmückt war Rom mit einer Menge von Tempeln, Cirken, Theatern und Amphitheatern, Thermen, Aquäducten, Triumph Pforten, Bild-- sänken, Columnen, Portiken, Monumenten n. s. w. Aus Griechenland brachte man geraubte und gekaufte Kunstwerke, und aus Aegypten sogar mit un- säglicher Mühe ganze Obelisken herbei. Dem Kaiser Hadrian ward ein Mausoleum (Grabmal) am rechten Ufer erbaut, groß genug, um in neuerer Zeit als Engels bürg für eine Citadelle zu gelten. Das Material zu den massenhaften, gewaltigen Bauwerken, größtentheils leicht zu bearbeitender vulkanischer Tnff, wurde vorzugsweise aus den Hügeln Roms in unterirdischen Steinbrüchen, den sogen- Katakomben, gewonnen. Je- doch muß man sich die Stadt, wie sie zur Zeit der Republik aussah, keineswegs Herr- lich gebaut denken. Sie trug das Gepräge alter planloser Entstehung und des Gegen- satzes herrschender Familien mit zahllosem ärmeren Volk, so daß in engen schiefen Gassen neben den vielen öffentlichen Prachtgebäuden und vornehmen Privatwohnungen der elenden Hütten eine zu große Menge war. Erst nachdem der Tyrann Nero sie in Brand gesteckt hatte, und ungeheure Summen daran gewandt wurden, verschönerten sich die Straßen, in denen freilich die alten freien Römer nicht mehr wandelten. Die Landschaft umher, worin der heilige Berg (mons sacer) am nächsten, nur 2'/2 Km. entfernt, jenfett des Arno sich erhob, war weit umher, selbst bis au die Küste und bis zu den Weideplätzen der pontin. Sümpfe, wohl angebaut. Ihre vielen Landhäuser (Villen) und Gärten gewährten reizenden Anblick, vorzüglich den Anio auf- wärts, wo bei Tib nr zwischen Bergen der Fluß W m. abstürzt und neben Tempeln die Villen des Mäceuas und seines Freundes Horaz lagen; aber auch südlich zwischen den Berggruppen, die den Albaner See umkränzen. Hier sah man unter* andern Ciceros Lieblingsvilla südlich von T usculu m, und den reizenden Tempelhain der Diana hinter dem Städtchen Aricia. Alba erinnerte an den Ursprung Roms, und der kleine See Regillus, nördlich vom Algidusberg, au den letzten Kampf gegen Tarqninins 496 v. Chr., wodurch die jugendliche Republik erst völlige Unabhängigkeit erstritt. Mehr uoch als iu Latium war das „glückliche Campauieu" der Ort, wo der reiche republikanische Adel sich stattliche Güter erworben und mit Werken der Kunst und des Luxus ausgeschmückt hatte. Denn jenseit Auxnr (Terracina), wenn man die Sümpfe zurückgelegt, wehte heilsame Luft über die Weiuhöhen von Cäcubum, un- weit Fuudi. Hinter den Flächen der Lirismündnug erhoben sich die Massischen
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