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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 823

1874 - Mainz : Kunze
Deutsches Reich - Preußen. 823 dem Lande Besitz und schon Karl der Große kam in seinen Eroberungs- und Be- kehruugskriegeu gegen die Sachsen mit ihnen in feindliche Berührung, unterwarf sie jedoch nur vorübergehend. Der Sachse Heinrich I. eroberte „Brauibor" (Brandenburg), die Hauptstadt der slavischen Haveller, und gründete die Nordmark (Mark Soltwedel, Altmark) auf dem linken Elbufer als Schutzwehr gegeu die slavischen Raubeinfälle und zur Ausbreitung des Christenthums. Salzwedel, Tangermünde, Werben, Stendal 2c. sind hier die ältesten deutschen Festen. Der Askanier (Anhaltiner) Albrecht der Bär, 1135 vom Kaiser Lothar mit dieser Markgrafschaft belehnt, dehnte seine Herrschaft auch über die benachbarten Gebiete zwischen Elbe und Oder (Prieguitz, Mittelmark, ^Uckermark) ans, verlegte seinen Sitz in die alte Wendenstadt Branibor und nannte sich nun Markgraf von Brandenburg. Seine Nachfolger eroberten und erwarben noch die Neumark, die Mark Landsberg, die Lausitz, Theile der Mark Meißen, sowie Pommerns, Mecklenburgs, Braunschweigs :c., gründeten also einen verhältnismäßig mächtigen Staat und übten schon seit dem Ende des 12. Jahrhunderts die Kurfürsteuwürde, obgleich erst durch die „goldene Bulle" der Markgraf von Brandenburg dauernd die Würde eines Kurfürsten erhielt. Nach dem Aussterben der Askanier (1320) waren die Marken mehrere Jahre der Anarchie und raubsüchtigen Nachbarn preisgegeben, und nicht minder schlimme Zeiten folgten unter den Wittels- bachern (1324—1373) und Luxemburgern (1373—1415), deren letzter, der Kaiser Sigis- mund , am 30. April 1415 dem Burggrafen von Nürnberg Friedrich Vi., aus dem an der obersten Donau heimischen Geschlecht? der Hohenzollern, die Mark Branden- bürg nebst der Kur- und Erzkämmererwürde übergab. Unter der Regierung der klugen, vorsichtigen und tapfern Regenten aus diesem Hause hat sich der brandeubnrgisch- preußische Staat allmählich zu feiner jetzigen Größe entwickelt. Das Anwachsen der hohenzollernfchen Macht im Norden Deutschlands ist nicht nur an und für sich schon von großem Interesse, sondern es wurde auch von größter Bedeutung für die nationale und geschichtliche Entwicklung des Vaterlandes. Der mit dem Burggrafeuthum verbundene Besitz in Franken (Markgrafschaften Ansbach und Baireuth) verblieb in den Händen von Nebenlinien der Branden- burger Hohenzollern, bis Alexander 1769 beide Fürstenthümer vereinte und 1791 an die Kurlinie abtrat; während der napoleonischen Kriege kamen sie an Baiern. Die andern Erwerbungen der brandenburgischen Linie sind im wesentlichen folgende: da ein Prinz ans der fränkischen Linie des Hauses, der in Ostpreußen das fürstliche Amt des Ordensmeisters bekleidete, der Reformation beigepflichtet und sein Amt in ein welt- liches erbliches Herzogthum verwandelt hatte, so war es leicht, dieses Herzogthum Preußen einmal mit Kurbraudenbnrg zu vereinigen, was auch 1618 erfolgte, nachdem schon 1614 Kleve, Mark und Ravensberg in Westfalen erworben und dadurch in den Westmarken des Vaterlandes Fuß gefaßt worden war. Hiednrch ge- kräftigt, konnte „der große Kurfürst" (der kluge Friedrich Wilhelm 1640—1688) den Ausgang des 30jähngen Krieges und die folgenden Ereignisse benutzen, um Hinter- Pommern, Magdeburg, Halberstadt, Mansfeld und Minden zu erwerben, so bedeutende Land^' che, daß sein Nachfolger Friedrich I. sich zu Königsberg 1701 die Preußische König^krone aufsetzte; von ursprünglich 420 war das Land bereits auf 2000 Q.-M. angewachsen. Unter ihm kamen hinzu: Teklenburg und Lingen
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