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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 832

1874 - Mainz : Kunze
832 Europa — Deutsches Reich. zahl (54,6 °/o), sowie auf dem Eichsfelde. Der Harz erinnert an Berg- und Hütten- Wesen, die Marschen an Rinder- und Pferdezucht, die Lüneburger Heide an Bienen und Heidschnucken, die großen Moore an Uebersülle von Torf. — Die Lande Hannover und Braunschweig bildeten einen Theil des alten Herzogthums Sachsen, das zuerst in den Händen der Brnnonen, dann der Billungen war. Letztere starben mit Herzog Magnus 1106 aus, der nur 2 Töchter hinterließ. Die eine. Wulfhilde, heiratete den Welfen Herzog Heinrich den Schwarzen von Baiern, die andere, Eilike oder Helle, einen Grafen von Anhalt. Des Schwarzen Sohn, Heinrich der Stolze, heiratete des Snpplingenburgers (Kaisers) Lothar, der bereits durch Erbschaft den brunonischen und nordheimischen Allodialbesitz mit dem seinigen vereinigt hatte, einzige Tochter Gertrud, und erhielt so durch doppelte Erbschaft einen Hansbefiy im Sachsenlande, wie kein Ge- schlecht vorhir, zuletzt auch noch die Herzogswürde daselbst, die sein Sohn Heinrich der Löwe, der auch noch im überelbischen Lande der Slaven Eroberungen machte, mit Glanz und Ruhm führte, bis er mit seinem Freunde Friedrich Rothbart zerfiel und beide Herzogtümer, Sachsen und Baiern, verlor. Der großen Reichslehen be- raubt, beschränkte sich die Macht der Nachkommen Heinrichs auf die Erbgüter, die vom Kaiser Friedrich Ii. i. I. 1235 auf Antrag des Inhabers Otto puer, des Löwen Enkel, zum Herzogthum Braunsch w eig-Lüneburg erhoben wurden. Es war die Zeit, wo nach Erringuug der Landeshoheit die Fürsten ihre Staaten unter ihre Söhne zu theilen pflegten. Auch das Welfenhans zerfiel in verschiedene Linien, wie: Braun- schweig, Wolfenbüttel, Grubenhagen, Calenberg, Lüneburg, Celle :c. Die beiden noch bestehenden Linien stammen von Ernst dem Bekenner ab und gingen aus der Lüneburger Linie hervor. August dem Danuenberger (aus der älteren Linie) fiel näm- lich 1634 das Herzogthum Wolfenbüttel (Braunschweig-Wolfenbüttel, die jetzigen braun- schweigischen Lande) anheim, und Georg von Celle-Calenberg (aus der jüngeren Linie) nahm den Titel von Hannover an, wohin er seine Residenz 1636 verlegte. Dessen Sohn Ernst August erhielt 1692 die Kurwürde, sowie seine Gemahlin Sophia (Enkelin Jakobs I. und zwar als Tochter des unglücklichen Friedrich V. von der Pfalz) die Anwartschaft auf den englischen Thron erhielt. Nach Königin Annas Tod 1714 ward Sophiens Sohn Georg nach England gerufen; mit dem brittischen Königreich ver- band er das Kurfürstenthum Hannover, wie nach ihm Georg Ii. bis rv. und Wil- helm Iv. Erst als Viktoria 1837 folgte, ward Hannover, wo die weibliche Erb- folge nicht gilt und das 1815 gleichfalls ein Königreich geworden war, wieder von England getrennt und es fiel nun ihrem Oheim Ernst August von Cumberland, dem Vater des 1866 depossedirten Georg V., zu. — Die ältere Welfenlinie blieb auf Braunschweig beschränkt. — 6 Landdrosteien, nämlich: a) Landdrostei^) Hannover: Hannover 105000 E,; in der Nähe die Lustschlösser Hettenhausen und Montbrillant. Hameln a. d. Weser. Nienburg in der Grafschaft Hoya. Die Ruine Calenberg liegt nahe dem Gebirge Deister. — b) L. Hildesheim: Hildesheim mit 20700 E., in dem 1803 säkularisirten gleichnamigen Bisthum. Göttingen mit 16000 E. und einer Universität, die für geistige Kultur viel wirkte. Goslar ehemals Reichsstadt, Nord heim, Münden, Eimbeck, in *) Drost, ein altdeutsches Wort, soviel als Vogt, Schützer.
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